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 Artes Twelve (Lebenssplitter Teil 8)

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Der Marquis




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BeitragThema: Artes Twelve (Lebenssplitter Teil 8)   Artes Twelve (Lebenssplitter Teil 8) Icon_minitimeMo 5 Mai 2008 - 20:26

ooc: Diese Geschichte ist mir heute so aus den Fingern geflossen. Keine Ahnung, ob sie Auswirkungen auf unser RP hat oder haben soll. Wer allerdings nicht damit einverstanden ist, in dieser Geschichte aufzutauchen oder sich verunglimpft sieht, der möge sich bei mir melden. Ich werde ihn dann raus nehmen. Ich hoffe ihr habt soviel Spass beim Lesen, wie ich beim Schreiben.

„Nun hast du es also geschafft Arte. Dein letzter Zirkel also. Der untalentierteste aller meiner Schüler erhält als Erster die letzte Weihe,... nicht zu fassen“ Kyle Tsunetamo blickte tiefsinnig und schmunzelnd durch die schmiedeeisernen Stäbe seiner Zelle. Der schwere Astralhelm auf seinem Kopf machte ihm offensichtlich Schwierigkeiten zu sprechen. Ob es das Material war, das so schwer und drückend seinen Schädel einengte, konnte Arte nicht beurteilen. Vielleicht war es auch die magische Funktion des Helms, der die Gedanken lesenden Fähigkeiten seines Freundes einschränken sollte.

Arte nickte bedächtig. „Hör zu Kyle. Sie sagen du bist noch zu gefährlich und sie wollen kein Risiko eingehen“. „Kümmere dich nicht um mich Junge,.. ich komme zurecht.“ Arte warf einen verstohlenen Blick zu den Wärtern am vorderen Ende des Ganges und blickte dann auffordernd in die Richtung des Vorraums, in der er seinen Schurkenfreund Thilanas vermutete. „Wir haben nicht viel Zeit und es muss schnell gehen Kyle. Du wirst nichts merken, aber wenn, dann tue einfach was ich dir sage.“ Noch bevor Kyle protestieren konnte, verpasste Arte ihm einen Hammer der Gerechtigkeit. Im Vorraum klatschten zeitgleich die Köpfe der Wärter dumpf auf den Tisch. Schemenhaft nahm Arte die Umrisse des Schurken wahr, der blitzschnell und mit tödlicher Präzision die Kehlen der Wärter durchtrennte. Das Blut spritzte nicht, war kaum zu sehen. Nur ein kleiner Rinnsal in den Kerben der Tischoberfläche verriet, was hier geschehen war. „Was ist eurem Freund zugestoßen?“. Der Dämon erschien wie aus dem Nichts in der Mitte der Zelle und wartete auf Befehle. „Leorin“ zischte Arte. Das Schloss der Zelle sprang auf. Nun war eine perfekte Abstimmung und die Einhaltung des Plans wichtig. In die Festung einzudringen war kein Problem. Arte besuchte seinen Freund hier ohnhin regelmäßig seit Jahren und war dem Wachpersonal bekannt. Die Schurken hatten naturgemäß keine Schwierigkeiten, ein Hausrecht zu missbrauchen. Nun kam es darauf an, dass die Gruppe draussen ihren Job erledigte. Das Auftauchen Shadhuns, dem Dämon von Yndriala, war beruhigend. Bis hierher schien es glatt zu gehen.

Shadhun schulterte Kyle wie einen Sack Federn und bewegte sich polternd durch den Zellentrakt. Im Vorraum hatte Thilanas bereits das Besucherfach geknackt und Artes Rüstung bereit gestellt. Leorin wickelte die Translokationskugel aus und befestigte sie mit geübten Handgriffen auf seinem Rücken. Auch wenn Arte seine Rüstung im Schlaf anlegen konnte und er es hundert Mal geübt hatte, war er nervös. Shadhun, der sich nie mehr als sechzig Ellen von Yndriala entfernte, die in diesem Moment parallel zu ihrem Dämon vor der Gebäudemauer lief, konnte nicht reagieren, wenn etwas schief ging. Dafür hatten Dämonen leider zu wenig Hirn. Allein ihm beizubringen, eine Last zu schultern und nicht zu zerschmettern und eine Steinwand zwischen sich und seiner Herrin zu akzeptieren, hatte wochenlanges Fluchen und Training gebraucht.
Arte blickte Thilanas und Shadhun hinterher. Das Fett der Liederriemen war in der trockenen Luft der Pestländern eingekrustet und bildete nun eine rauhe Fläche, die sich schwer durch die Laschen ziehen ließ. Leorin konnte sich nicht entscheiden, ob er auf Arte warten oder laufen sollte. „Arte verdammt... mach schon.“ Arte spuckte wie besessen auf die Riemen. „Lauf Leorin.... ohne die Kugel kommt hier keiner lebend raus.“ Es hatte keinen Zweck, das Leder war zu steif. Arte hatte es vorgezogen im Schutz der Gruppe ohne Rüstung zu reisen. Ein Fehler wie sich jetzt herausstellte, denn so hatte er die eingetrockneten Lederriemen nicht bemerkt und seinen fertig gepackten Rüstungssack gleich komplett bei den Wachen abgegeben. Der Blutritter zog Schwert und Schild, stopfte die Rüstung hastig zurück in den Rucksack und stolperte Leorin hinterher, der soeben die erste Biegung erreichte.

Der Kampf hatte begonnen. Die Taktik schien aufzugehen. Wenn jemand versuchte, in die Festung einzudringen, gab es keinen Grund zur Annahme, dass jemand raus wollte. Der innere Ring war wie leer gefegt. Arte trat aus dem Torbogen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Die Hexe Yndriala, die bereits die Nacht auf dem Dach des Zwingers zugebracht hatte, auf dem sie im Schutz der Dunkelheit mit ihrem Greifen gelandet war, stand fluchend neben Thilanas und Leorin an den Zinnen und sah übernächtigt aus. Arte hastete zur Brüstung und riskierte einen Blick. Galedrien der Waldläufer hatte aus irgendwelchen Gründen seinen Posten verlassen müssen. Dafür schlugen seine giftigen Pfeile jetzt in die Körper der Gegner ein wie wuchtige Geschosse. Selten hatte man den Jäger so schnell ziehen sehen. In östlicher Richtung stand Halinshar, ruhig und gelassen wie immer, und fluchte in den Burghof was an todbringenden Energien freizusetzen war. Gleich neben ihm Xalisa. Und jetzt machte Arte sich Sorgen. Die Priesterin taumelte und rang nach Luft. Arte folgte ihrem Blick und sah im Hof Deljon; umringt von dutzenden von Feinden, die auf ihn einschlugen. Das war nicht seine Position. Offensichtlich war Galedrien aufgeflogen und Deljon hatte sich in den Hof gestürzt, um den Waldläufer und seine Aufgabe in diesem Fluchtplan zu schützen. Nun hatte Xalisa Schwierigkeiten, den todesmutigen Blutritter am Leben zu halten.

Und was jetzt fehlte war das Seil, das Galedrien eigentlich zur Rettung des Fluchtkommandos hochschießen sollte. Leorin mit seiner wertvollen Rückenfracht und die Gruppe mussten unbedingt zur Mauer, um die richtige Entfernung zur zweiten Translokationskugel herzustellen. Mit der nämlich stand der Blutritter Shâhâfendyr in einer Meile Entfernung im Wald und wartete auf die Rückkehr der Gruppe. Hoffentlich verließ er nicht seinen Posten.
Das Seil mussten sie jetzt vergessen und rufen konnten sie nicht, um nicht noch weiter auf sich aufmerksam zu machen.

„Aha, daraus schließe ich, dass Ihr es ernst meint“. „Tut mir leid, ohne Besucherschein darf ich euch nicht reinlassen, auch wenn dort in der Kutsche eine Gräfin sitzt.“ Feuvent, der auf dem Kutschbock saß, musste ein Lachen unterdrücken. Wenn diese Jägerin eines kann, dann anderen auf die Nerven fallen und gleichzeitig um den Finger wickeln. „Ihr macht einen cleveren Eindruck Bursche. Warum so verkniffen? Sehe ich aus wie jemand, der Eure Festung überfallen möchte?“ Ihr Augenaufschlag war einmalig und Feuvent hatte immer mehr Schwierigkeiten, sein Lachen unter Kontrolle zu halten. Auch Sinaira, die als Gräfin verkleidet in der Kutsche saß, musste sich bei Eiwynns Geplapper auf die Lippen beißen und sich auf ihre Rolle konzentrieren.

„LORD SERPENTIN“ schrie Eiwynn laut und energisch mit vorgehaltenen Händen durch das Tor, „...die Gräfin wünscht eingelassen zu werden!“ Der erwünschte Effekt trat ein. Die Wachen vor dem Tor wurden nervös und die anderen oben auf dem Rundgang wurden auf die Szene aufmerksam und rotteten sich zusammen. Offensichtlich hatten sie noch nichts von dem Kampf mitbekommen, der im nördlichen Teil der Festung soeben entbrannte. Eiwynn stemmte ihre Fäuste in die Hüften „Was jetzt? Wielange soll ich hier stehen und schreien?“ Von oben kamen die ersten aufmunternden Zurufe und spitze, abfällige Bemerkungen über die Verunsicherung der Torwachen. Die Szene begann sich zu entwickeln.

Nach einigem Geplänkel, in dessen Verlauf die Wachen immer aussichtsloser dastanden, sah Eiwynn in der Ferne ein Drachenjunges vom Dach des Zwingers aufsteigen. Jetzt waren sie also doch noch dran. Etwas schien schief gelaufen zu sein. Exakt drei Minuten später kam das verabredete Zeichen von Feuvent und sie leitete die nächste Aktion ein. „Jetzt reichts Bursche!“ Eiwynn trat an die Kutsche, ließ die Klapptreppe runterfallen und öffnete die Tür. Feuvent konzentrierte sich auf seine einmeditierte Spruchfolge und sammelte arkane Energie in seinem Brustkorb. „Darf ich vorstellen meine Herren,... Gräfin Orsina,... und sie wird jetzt eure Burg betreten.“ Sinaira stolzierte als vermeintliche Gräfin Orsina etwas übertrieben, aber dennoch glaubwürdig aus der Kutsche. Der Bogen auf ihrem Rücken hinter dem Umhang machte sie etwas steif. Die Wachen hatten noch gar nicht realisiert was hier geschah, da liefen sie schon als laut blökende Schafe durch die Gegend. Feuvent hatte den Kampf eröffnet. Blitzschnell wandte sich Sinaira nach rechts und Eiwynn nach links, den Bogen im Anschlag, von innen abzählend schossen sie ihre tödlichen Pfeile auf die Gegner auf dem Rundgang. Die aussen stehenden Wachen hatten gerade ihre Armbrust in Anschlag gebracht, da fielen sie aus der Kehle blutend wie ein Sack Mehl nach vorne. Thilanas und Leorin traten hinter ihnen zufrieden aus dem Schatten heraus und winkten ihren Gefährten an der Kutsche zu. Im gleichen Moment kamen Yndriala, Arte und Shaadhun, der immer noch Kyle schulterte, auf das offene Tor zugelaufen.

„Auf geht’s,“ rief Arte „Rückzugsgefecht am Nordtor.“ Er sprang zusammen mit Leorin in die Kutsche, während die anderen auf die mitgeführten Pferde sprangen. Feuvent steuerte die Kutsche waghalsig am Burggraben entlang zur Nordseite der Festung. Arte schnallte sich in der Kutsche noch hektisch wenigstens seine Stulpen, Handschuhe und Stiefel über, die hatten keine Lederriemen, während Leorin versuchte die Translokationskugel auf dem vorgesehenen Sockel zu installalieren. „Vorsichtig Schneidermeister... die Kugel“ rief Arte durch das Fenster zum Kutschbock, doch Feuvent lenkte das Gespann wie im Rausch, so dass selbst die Reiter Schwierigkeiten hatten, den Anschluss zu halten.

Der Erzmagus Saelthandir grübelte und dachte darüber nach, ob es sich lohnte sich Sorgen zu machen. Er überprüfte für den Ernstfall nochmal die Verschraubungen des Spring-o-matic 3000. den sie diesem Goblin in Nagrand abgeschwatzt hatten. Auf den Zinnen erblickte er zeitweilig die beschwörenden Hände von Halinshar und Xalisa oder den weißen Schopf von Galedrien. Von Deljon war nichts zu sehen. Sie waren kampferprobt, ohne Frage, aber wenn dieses Ablenkungsmannöver schief ging, konnte niemand mehr für ihre Sicherheit sorgen. Dessen waren Sie sich vorher bewusst. „Was geht mich eigentlich dieser Kyle Tsunetamo an?“ „....Nichts!“ beantwortete er seine Frage selbst. Er seufzte. „Ich bewache ja nur dieses Sprungtuch hier,... was solls. Mehr geht mich das nichts an“

In diesem Moment erblickte er die Staubwolke der Kutsche, die vom Teufel selbst gelenkt zu schien. Also gut, dachte er sich, es geht los. Lässig entfernte er noch ein paar Krümel vom Tuch und winkte der heran preschenden Gruppe zu. „Dann schnallt mal eure Stiefel und lasst euch nicht zu spät fallen,“ murmelte er.
Jeder wusste, was er zu tun hatte. Arte, Thilanas, Yndriala, Sinaira und Eiwynn katapultierten sich mit Hilfe des Spring-o-matics auf die Burgmauer, um in den Kampf einzugreifen, Leorin preschte zur Mauer unter das herab hängende Fluchtseil und aktivierte die Translokationskugel und Saelthandir übernahm misstrauisch Kyle Tsunetamo aus den stählernen Armen von Shaadhun. Der Erzmagus stemmte Kyle in die Kutsche, klopfte sich seine Robe ab, stieg selbst ein und gab Feuvent das Zeichen abzufahren.

Yndriala landete punktgenau zwischen ihrem Bruder und Xalisa, die nun völlig erschöpft schien. Auch Halinshar, der sich zwar nichts anmerken ließ, war der Entkräftung nicht mehr fern. Arte landete mit Thilanas auf der anderen Seite des Tores bei Galedrien, dessen Köcher schon fast glühte. „Welch’ freudiges Erscheinen die Herrschaften,... wisst ihr eigentlich wieviel exzellente Waffen und Rezepte wir hier in der Waffenkammer liegen lassen müssen? Die Jungs sind gut.“
Mit der Gelassenheit eines Chirugen rollte Thilanas sein Wurfdolch-Futteral aus, überprüfte noch mal die Qualität der Gifte auf den Schneiden und schleuderte sie dann mit der Routine einer Maschine auf Deljons Gegener im Hof. Die Traube um Deljon herum lichtete sich. Auf der gegenüber liegenden Seite des Hofs, in der Nähe des Aufgangs zur Burgmauer, krümmten sich Dutzende von Kämpfern unter den Schmerzen der Flüche, die der Hexenmeister ihnen verpasst hatte. Sie würden die Treppe wohl nie mehr erreichen. Dies hier war kein Kampf mehr, sondern eine Schlacht. Eiwynn und Sinaira waren ebenfalls neben Galedrien gelandet und bildeten mit ihm die neue Fernkampf-Formation. Tödliche Pfeile, einer nach dem anderen, schlugen in die Leiber der Soldaten im Hof ein.
„Dabei müssten sie uns doch einfach nur gehen lassen,“ dachte Arte bei sich und sah dann, dass Halinshar, Xalisa und Yndriala sich vorbereiteten Deljon auf die Burgmauer zu porten und übernahm sofort die lebensrettende Distanz-Heilung seines Blutritterfreundes. „Es geht los Leorin!“ rief Arte über die Mauer.
Leorin legte zielsicher einige Schalter an der Translokationskugel um, zündete mit einem Spezialstift die Phasenverschiebung und rannte dann in Richtung Spring-o-matic 3000.
Diese Mannöver war besonders riskant, da sich alle zeitgleich in einem Umkreis von 15 Ellen vom berechneten Translokationspunkt, der auf Xalisa eingestellt war, aufhalten mussten.
Als Arte „Jetzt“ schrie, befand sich Leorin schon in der Luft und Deljon, aufgelöst in all seinen Partikeln, im Nether. Die Gruppe um Galedrien lief in Richtung östliche Burgmauer und sprang dann vom Torsteg aus in Richtung Xalisa.
Deljon materialisierte sich, Leorin drohte soeben auf dem Kopf von Halinshar zu landen und der Rest der Gruppe stand im Sprung wie ein eingefrorenes Bild in der Luft, als die Energie der Translokationskugel sie durch einen tiefen Strudel in den Nether schleuderte und sie mit einem lauten Knall eine Meile weit entfernt im Wald vor den Füßen von Shâhâfendyr, Saelthandir und Feuvent auf den Boden krachen ließ.
„Geht doch,“ sagte der Erzmagus, „können wir dann jetzt gehen?“
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