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 Eine Nacht in Nagrand

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Yndriala

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BeitragThema: Eine Nacht in Nagrand   Eine Nacht in Nagrand Icon_minitimeDo 3 Apr 2008 - 15:15

ooc: dieser Teil beschreibt die Trennung von Thila und Yn als Paar.


Verfasst am: 09 Nov 2007 9:57 Titel: Eine Nacht in Nagrand



Das Gesicht verquollen saß sie nun schon seit Stunden auf einer Erdscholle hoch oben im Himmel und blickte der einbrechenden Dämmerung Nagrands entgegen.
Aranel, wie sie ihren kraftvollen Windreiter mit dem schwarzen Fell am Kragen nannte, hatte sie hier sicher abgesetzt, da sie fern von allem endlich Ruhe finden wollte.

Immer wieder stiegen Tränen in ihr auf und sie versuchte ihrer Herr zu werden und wieder Ordnung in ihr Herz und ihren Kopf zu bringen. Letztlich wollte sie doch daran glauben, dass die Entscheidung, die beide aus einer vernünftigen Überlegung heraus trafen, die richtige sei.

Angeknurrt hatte er sie, so hatte der Anfang vom Ende begonnen. Und das, wo sie es doch im Grunde ihres Herzens gut mit ihm gemeint und nur ihre Meinung kundgetan hatte. Aber ihr Wolf hatte an jenem Abend schon zu lange seinen Zorn unter Kontrolle gehabt, als dass er sich noch länger hätte beherrschen können. Zu allem Übel hatte er sich dann auch noch schurkengleich davongestohlen und nicht mehr mit ihr gesprochen.

Das Knurren alleine... das hätte sie ihm vielleicht noch durchgehen lassen, kannte sie es doch von sich selber, hin und wieder nicht gänzlich die Kontrolle über ihre Gefühle zu haben. Aber sie dann so stehen zu lassen... Wie konnte er das wagen? War es ihm nicht ausreichend, dass er eh schon ihre Gefühle durcheinander gebracht hatte? Sie fühlte eine Liebe, von der sie nie geahnt hätte, dazu überhaupt fähig zu sein. Der Himmel verschwamm in einem bunten Farbenmeer, als sich ihre Augen wieder und wieder mit Tränen füllten, die nicht versiegen wollten.

Gestern nun... gestern konnten sie das erste Mal seitdem wieder miteinander sprechen.
Immer noch in Rage über sein Verhalten musste sie ihn ja auch gleich darauf ansprechen.
„Ich knurre, wann immer ich will. Merke dir das!“, hatte er gesagt und dann waren einfach die Dämonen mit ihr durchgegangen.
Beide waren sie stur und diese Eigenschaft mochten sie auch aneinander, aber in einer solchen Situation brachte sie nichts als Ärger.
„Wenn zwei Dickköpfe aufeinander treffen, dann kann es eben nur in einem Chaos enden!“, dachte sie und musste bitter auflachen.
Zu diesem Resultat waren ihr Wolf und sie letztlich auch gekommen, nachdem sie sich zunächst beide in Zorn geredet hatten. Voreinander hatten sie gestanden, wild gestikulierend, bis einer von ihnen es sagte.
Wer von ihnen hatte es eigentlich ausgesprochen?
Sie konnte sich nicht mehr erinnern, zuviel war gesagt worden, zu intensiv die Gefühle...

Letztlich wussten beide um die Liebe zueinander und doch...
Es schien ihnen in jenem Moment sinnvoller eine innige Liebesbeziehung aufzugeben, bevor die Freundschaft, welche beide verband, in Mitleidenschaft gezogen würde, nur weil sie sich nicht kontrollieren konnten und es irgendwann einen Punkt gäbe, an dem der eine dem anderen nicht mehr würde verzeihen können für seine Worte.

Sie atmete tief die kühle Abendluft Nagrands ein und merkte, wie ihr ein Frösteln über den Rücken lief. Langsam erhob sie sich und entfachte ein Lagerfeuer. Hier oben würde sie eh niemand entdecken, es stellte also kein Risiko dar.

Nach einem Tag Abstand konnte sie diese Konsequenz noch immer nachvollziehen, zumindest wenn man es von einer logischen Seite her betrachten wollte.
Die andere Seite... nein... die wollte etwas anderes...
Aber sie dachte einen Schritt weiter. Wenn sie die Beziehung weiter geführt hätten und es dann zu einem Bruch gekommen wäre... Undenkbar... Das hätte wiederum zu Unruhen in ihren Reihen geführt und die Verbindung der beiden Sonnen empfindlich gestört. Über diesen Aspekt hatten die beiden gestern noch nicht nachgedacht, aber er bestärkte sie nun in dem gefassten Entschluss.

Weiter kam noch hinzu, dass sie beide nicht in der Lage waren, ihre Gefühle der Liebe nach Außen zu verbergen und sie offen austrugen. Beide hätten ständig ein Risiko für den anderen dargestellt, wie man es auch drehte und wendete. In dem, was sie taten und wie sie waren... ständig schafften sie sich Feinde. Wenn man liebt, einen einzigen liebt, dann ist man angreifbar, verletzlich. Sie wollte nicht verletzlich sein, zumindest sollte es niemand wissen.
Und... sie wollte nicht allein durch die Liebe zu einer Gefahr für ihn werden. Ihm durfte nichts passieren! Das könnte sie nicht verkraften!
Erst vor wenigen Tagen hatte sie sich mit einem der Sin´Dorei in Shattrath angelegt. Schnell konnte so etwas passieren und weder der Wolf noch sie würden je ihre Zunge im Zaume halten können. Sie stellen füreinander ein Risiko dar.
Yndriala nickte heftig, als müsste sie es sich selbst bestätigen.
So hatte sie zumindest noch seine Freundschaft, denn darin waren sie sich gestern einig; diese wollten sie auch weiterhin pflegen und füreinander da sein.

Freundschaft...
Die Elfin sah auf das Feuer, das nun nicht mehr als ein Glimmen war.
Eine tiefe und innige Freundschaft war mehr, als manch ein Elf je würde erfahren dürfen.
Sie sollte glücklich sein, ihn als ihren Freund zu haben!
Wenn nur ihr Herz... sie konnte nur hoffen, dass dieser zerreißende Schmerz, das immer wiederkehrende Gefühl, welches sich maternd durch ihren Körper zog als würden tausende von Klingen in sie stoßen, irgendwann verebben würde.

Kurz überlegte sie in den Nether zu gleiten, um sich einen Dämonen zu beschwören, welcher die Nacht auf sie Acht geben sollte.
Zu groß die Angst in ihrer Verfassung die Kontrolle zu verlieren und nie mehr zurückzukehren als sie selbst...

Sie zog die Decke aus ihrem Gepäck, legte sich auf die Seite, eingekrümmt, und wickelte die Decke um sich, so fest es irgend ging. Auch aus dieser Position heraus konnte sie noch den Sternenhimmel über Nagrand sehen. Sie dachte an die eine Nacht in Nagrand... Tränen füllten ein letztes Mal an diesem Abend ihre Augen...

Morgen würde sie zurückkehren... zu den ihren... sie hoffte inständig, sie würden keine Fragen stellen und es einfach als gegeben hinnehmen.
Sie würde sich zusammenreißen müssen. Diesen Tag, den durfte sie sich nehmen, ihrer Schwäche nachgeben. Flüchten... und weinen.

Sie spürte den Glücksbringer. Sie hatte ihn noch nicht zurückgegeben. Das Recht, ihn zu tragen, das hatte sie nun verwirkt und würde es nachholen müssen. Fest drückte sie ihn an ihre Brust, wie sie es so oft getan hatte, seitdem er ihr dies Geschenk gemacht hatte. In der Ferne glaubte sie eine Wolf heulen zu hören. Sie musste lächeln... „Mein Wolf“... ja das würde er immer bleiben.

Ein Freund... sie würde nicht gänzlich auf ihn verzichten müssen... ein letztes Seufzen entfuhr ihr, bis sie endlich vor Erschöpfung einschlief.
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Yndriala

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BeitragThema: Re: Eine Nacht in Nagrand   Eine Nacht in Nagrand Icon_minitimeDo 3 Apr 2008 - 15:16

Thilanas schrieb:

Verfasst am: 09 Nov 2007 13:30


((Hier noch Thilanas Teil der Geschichte, der sich jedoch auch auf das Gildentreffen der Sonnenwanderer von letztem Mittwoch bezieht))

Thilanas.... immer wieder hörte er seinen Namen.
Müde wälzte er sich von links nach rechts.
Schlafend und doch wach.
Kalt.
Er öffnete die Augen, sog die kalte Luft durch seine Nase. Die Sterne boten einen wunderbaren Anblick, am Himmel und auch als verzerrtes Spiel auf der Wasseroberfläche des Flüsschens im Immersangwald.
Er war müde, körperlich wie geistig.
Thilanas Welt war auf den Kopf gestellt worden in den letzten Tagen. Viel schlimmer noch, hatte er doch selbst zum großen Teil zu seiner Verwirrung beigetragen. Als diplomatischer Meister hatte er sich erwiesen, seinen unbändigen Zorn gegenüber Meldraen und Zharasshin in Zaum gehalten.
Alles hatte seinen Preis.
Heute hatte er sich gefreut auf das Gildentreffen auf das Wiedersehen mit bekannten, vertrauten Gesichtern.
Aber.. er dachte nach...war es noch das gleiche?
War das der Bund den er vehement versucht hat zu retten zwei Nächte vorher?
Nein. Das war er nicht.
Früher hatte sich niemand um die Belange der Wanderer geschert. Heute konnten sie nichteinmal ein Gildentreffen in Ruhe halten !
Schlammbeutel von Sin Dorei, Jünglinge die sich Blutritter nennen, all das an dem Gildentreffen. Das wollte er nie und will es nicht. Es war ein zäher Kampf, hin- und hergerissen einfach alles hinzuschmeissen oder die Seinigen mit dem Leben zu verteidigen. Ja das war das Gefühl.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen bis die Sin Dorei und der Blutritter, Hezekiel endlich fort waren. Aber auch danach war das Treffen nicht so wie es sein sollte. Es fühlte sich falsch an und merkwürdig zweitrangig. Thilanas wusste nicht was los war, waren ihm doch solche Gefühle vorher völlig Fremd.
Aber er musste der Wahrheit ins Auge sehen, so angeschlagen wie er durch seine verfluchte Wunde war, ist es nur eine Frage der Zeit bis ihm die Energie ausgeht sein Bündniss aufrecht zu erhalten, selbst sein Wunsch, etwas Zeit für sich zu haben, wurde von Saelthandir vehement abgeschmettert.
Einen Feigling hatter Ihn genannt, flüchtend, nur Zeit mit seiner Auserwählten verbringen wollend.... das erschien ihm nun in ganz anderem Licht. War doch das letzte was er seiner Auserwählten entgegengebracht hat, ein zorniges Knurren. Wie das eines Wolfes, ja so nannte sie ihn immer.

Thilanas schrie seine ganze Wut hinaus. Von schlafen konnte keine Rede mehr sein. Er verdammte seine ganze intrigante Rasse und die herrschsüchtigen Individuen, die sich Könige und Prinzen nennen.
Das alles spielt nun keine Rolle mehr, blickend auf den Mond und den altehrwürdigen Wald der ihn umgab, wusste er dass er nun wieder allein war.
Vor kurzem legte er noch in einem Brief nieder, das das wichtigste seine Sonnenwanderer und seine... er hielt inne, stockte beim Gedanken an das Wort.... ja...seine Auserwählte sei.
Er wusste nun instinktiv, das dem nicht mehr so ist. Wieder schrie er verzweifelt durch die Dunkelheit der Nacht. Aber es machte sein Gefühl nicht besser. Er knurrte, sprang behänd auf, rann zu dem Bach und steckte seinen Kopf hinein.

Stille. Kalte Stille.

Aber er wollte mehr, er riss sich sein Hemd vom Leibe und sprang mit voller Macht in die kalten Fluten, tobte herum wie ein Irrer, schrie einem verrückten gleich, springend, drehend wie ein ekstatischer Derwisch versuchte er seine verdammte Hülle abzustreifen, endlich dieses bedrückende Gefühl loszuwerden, das ihn so sehr hemmte.

Süßer Schmerz durchzuckte seine rechte Hüfte...süß...stechend...aufwallend..besitzergreifend...er wurde ohnmächtig....getrieben von kaltem klaren Wasser, milchige Färbung des Mondes tragend, glitt er dahin.

Es gab keinen Widerstand mehr...kein Widerstand...so einfach...lieber Schmerz...nimm mich hinfort.

Blut schoß durch seine Nase, heiß und schnell. Pochender schmerz verzog seine ganzen Gesichtsmuskeln. Er kam zu sich. Es war kalt.
Naß.
Er stand auf.
Der Bach hatte ihn weggespült. Er konnte von Glück reden das er durch die Kollision seiner Nase mit einer in den Bach ragenden Wurzel erwacht war.Langsam trottete er gen grüner Wiese. Er legte sich nieder, bettete sich im Schoß der Natur... er war es leid, ein für alle mal.

Nun zählte nur noch der Schlaf.....
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