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 Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven

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Thilanas

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BeitragThema: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:12

Die untenstehende Geschichte war ein Plot der von 2 ehemaligen Sonnenwanderern aufgezogen wurde. Er führte letztendlich dazu, das die Sonnenwanderer erkannten, das Ihr geliebter Prinz, Kael'Thas, dem sie ewige Treue geschworen hatten, sein Volk verraten hat und nicht der Retter der Sin'Dorei ist.
Dies waren schwere Zeiten für die Sonnenwanderer und wir standen in den Nachwehen kurz vor dem Aus.
Hier soll die Geschichte nun wiedergegeben werden.
Einem jedem ist es natürlich frei, die hierin erhaltenen Informationen in sein RP einzubauen.





*verfasst von Zharasshin am 14.09.07*

Gerede & Gerüchte

Ihr habt von Zharasshin gehört und möchtet mehr über sie herausfinden? Nun am besten solltet Ihr Euch zunächst nach Silbermond begeben, in die Gaststätte, in der sie wohnt. Es ist die kleine Taverne in der Mördergasse, dort wo es mehr Weinfässer als Stühle gibt.
Ihr biegt in die dämmrige Gasse ein und wisst genau, dass die Kleinganoven und Taschendiebe nicht weit sein können. Kein Schild verrät in welchem Gebäude sich das Gasthaus befindet, doch Ihr könnt es an dem Betrunkenen vor der Tür erkennen.
Als Ihr eintretet werdet Ihr von Wärme und dem Geruch nach gebratenem Fleisch umhüllt. Ihr haltet einen Moment inne, weil Eure Augen sich erst an das Dämmerlicht gewöhnen müssen. Der Raum ist spärlich beleuchtet, schwere Rauchschwaden legen sich wie graue Tücher über die Lampen.
Ihr versucht unter den vielen Gestalten Zharasshin`s zu erkennen, was schier unmöglich ist, da Ihr ja nicht die geringste Ahnung habt, woran Ihr sie ausmachen könntet.
Ihr kämpft Euch zum Wirt durch und lasst Euch auf einen der Hocker sinken. Als Ihr seine Aufmerksamkeit habt, fragt Ihr ihn nach der Elfe. Der Wirt sieht Euch einen Moment entgeistert an und scheint erst nach kurzem Überlegen zu wissen von wem Ihr sprecht.
„Ach Ihr meint die Kleine mit den schwarzen Haaren. Die is' heut' nich' da“, meint er mit einem Schulterzucken. Ihr hakt noch einmal nach, ob er wüsste wo sie sein könnte.
„Weiß ich doch nich', wo die sich wieder rumtreibt, is' eh kaum da. Hat zwar hier 'n Zimmer, aber schläft kaum drin.“ Der Wirt schüttelt den Kopf und Ihr wartet, dass er fortfährt.
„Ja, wenn Ihr noch was wissen wollt, müsst Ihr mir schon was springen lassen.“ Er sieht Euch erwartungsvoll an und hält die Hand auf. Mit einem Seufzen schiebt Ihr ihm eine Münze zu. Der Elf steckt sie in die Tasche und redet mit zufriedenem Lächeln weiter.
„Also das erste Mal kam die her vor 'n paar Monden. Da hat sie auch gleich das Zimmer genommen. In den ersten Tagen war sie öfter hier, hat jede Menge merkwürdiges Zeug hoch geschleppt. Glaub' die brauchte einfach nur 'n Abstellraum...“ Der Wirt unterbricht sich kurz und Ihr fragt nach, was er denn mit „Zeug“ meine. „Konnt' ich nich' richtig sehn, jedenfalls sah's komisch aus. Nich' nach Kleidern oder so Sachen die man so im Gepäck hat. 'nen Spiegel hat sie auch mitgebracht. Dabei sind doch hier überall welche. Naja, jedenfalls war sie danach nur noch hier, wenn sie irgendwas holen wollte. Oder was abstellen, was nich' ins Bankfach gepasst hat. Weiß nich' wo sie die Nächte verbringt, aber auf jeden Fall nich' in ihrem Bett.“ Der Wirt grinst verschmitzt und wischt sich kurz mit dem Ärmel über die Nase. „Ne', aber die hat auch 'n paar Mal hier was getrunken. Einmal war sie sogar bisschen angetrunken, hat sich trotzdem kein Mann an sie rangetraut. Männern steht sowas ganz gut, diese Geheimnistuerei, aber bei Frauen? Ich weiß nich'....“
Nach einer Weile merkt Ihr, dass Ihr vom Wirt nichts Interessantes mehr erfahren werdet und macht Anstalten aufzustehen. „Ach wartet! Die hat glaub' ich 'ne Ausbildung angefangen, da oben im Sonnenturm. Meinte mal irgendwas von Priestern. Wenn ich ehrlich bin, kann ich sie mir auch besser zwischen Büchern vorstelln, als zwischen den ganzen Schurken und Raufbolden hier...“
Ihr nickt dem Wirt kurz zu und boxt Euch wieder zum Ausgang durch. Ein kurzer Blick über die Schulter und Ihr tretet in die kühle Abendluft hinaus.
Der Wirt war eher ein mäßiger Erfolg, aber vielleicht wissen Zharasshin`s Lehrer mehr über sie. Oder Ihr trefft sie sogar dort. Ihr macht Euch auf dem Weg zum Sonnenturm, die zwielichtige Gasse entlang. Mit etwas Glück kommt Ihr am anderen Ende an und musstet Euren Geldbeutel nicht mit Eurem Leben verteidigen.

Vor Euch liegt ein weiter Platz mit einem Brunnen. Er ist hell erleuchtet und die Laternen lassen das Wasser glitzern. Mit weit entspannterer Haltung steigt ihr die Treppe zum Turm hinauf.
Zu beiden Seiten steht ein gutes Dutzend Stadtwachen und nicht eine verzieht auch nur ein wenig die Miene, während Ihr vorüber geht.
Als Ihr eintretet liegt gerade vor Euch das Zimmer des Lordregenten und rechts und links zwei Unterrichtsräume. Aus dem rechten Zimmer dringen gedämpfte Geräusche. Es klingt nach arkanen Geschossen oder Ähnlichem. Das muss der Raum der Magier sein, also wendet Ihr Euch zur anderen Seite.
Mit einer Hand schiebt Ihr die Tücher beiseite, welche die Tür verhängen und tretet ein. Ihr seht Euch kurz im Raum um, doch auch hier scheint Zharasshin nicht zu sein. Trotzdem geht Ihr zielstrebig auf eine Elfe zu, die aussieht, als würde sie hier unterrichten. Sie blickt von ihrem Buch auf und begrüßt Euch mit freundlichem Lächeln. „Bal'a dash malanore. Ich bin Suendra Sternenglanz.“ Ihr stellt Euch ebenfalls kurz vor und fragt sie sogleich nach Zharasshin. Die Priesterin nickt lächelnd.
„Ja sie wird seit kurzem hier ausgebildet. Was möchtet Ihr denn wissen?“ Ihr zuckt mit den Schultern und sagt, Ihr möchtet alles hören, was sie bereit ist zu verraten. Suendra hebt eine Augenbraue, beginnt aber zu erzählen.
„Nun gut....als Zharasshin hier herein kam, hätte ich sie am liebsten zu den Hexenmeistern im Keller geschickt. Sie sah nicht gerade aus, wie eine Anhängerin des Lichts. Und das ist sie auch bis heute nicht, denke ich. Sie hat sich uns angeschlossen, um die Kräfte der Schatten auszuschöpfen und auf diesem Gebiet lernt sie wirklich sehr schnell. Versuche ich ihr aber zu erklären, warum wir an die Macht des Lichts glauben und es verehren, sieht sie mich nur skeptisch an oder schenkt mir ein spöttisches Lächeln.
Sie liest sehr viel, doch nur über Schattengestalten und manchmal bringt sie sogar Bücher über Dämonen mit.“ Die Elfe schüttelt leicht den Kopf und lächelt abwesend.
„Ich habe oft das Gefühl, sie ist nicht wirklich eine von uns. Nicht dass sie weniger wüsste. Sie hat zwar praktisch noch nicht viel Erfahrung, aber in der Theorie ist sie nicht weniger fähig als ich. Sie hat es sogar schon geschafft, dass man Ihr einen Magistertitel angeboten hat, weil sie so viel Wissen über die dunkle Seite unseres Glaubens angesammelt hat, wie kaum einer zuvor. Ich kann nicht sagen warum, aber sie hat abgelehnt. Scheinbar interessiert sie sich für den Adel Silbermonds ebenso wenig, wie für seine Titel. Und das obwohl die Adligen durchaus Gefallen an ihrer Art finden.
Nicht weiter verwunderlich....wenn man Zharasshin so ansieht, könnte man meinen sie wäre ebenso durchtrieben und wahrscheinlich sogar noch erfolgreicher im Intrigen spinnen, als die es schon sind.
Sicher, sie ist nicht dumm, manche sagen auch ziemlich gerissen. Aber sie gibt nicht viel von sich Preis, wenn Ihr versteht was ich meine. Sie ist so eine Elfe, von der niemand wirklich behaupten kann, dass er sie kennt.“ Suendra streicht sich eine Haarsträhne hinters Ohr und sieht kurz nach ihrem Schüler.
„Mehr kann ich Euch aber wirklich nicht erzählen. Ihr solltet mal zu einem der Magister gehen. Sie erzählt ja niemandem von sich, deswegen haben die versucht anderweitig wenigstens ein bisschen etwas herauszufinden. Fragt nach Magister Feuerschweif. Und nun lebt wohl.“ Die Priesterin segnet Euch zum Abschied und winkt Euch mit einem warmen Lächeln zu.
Ihr verlasst den Sonnenturm und lasst Euch auf einer Bank am Brunnen nieder. Die Lehrerin konnte Euch schon mehr sagen und war um einiges freundlicher. Eure Gedanken kreisen noch immer um Zharasshin und Ihr bemerkt zunächst nicht, wie eine junges Mädchen vor Euch tritt. Sie räuspert sich geräuschvoll und hält Euch ein Tablett unter die Nase. Ihr schreckt auf und seht sie überrascht an.
„Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten?“ Ihr überlegt kurz, greift dann nach einem Becher und legt ein paar Münzen auf das Tablett. Sie sieht aus, als hätte sie das Geld bitter nötig. Ein Lächeln huscht über das Gesicht des Mädchens. „Ihr seht müde aus. Darf ich fragen, was Ihr so spät noch hier draußen macht?“ Ihr murmelt ein paar Worte und das Mädchen nickt, obwohl sie nicht verstanden haben kann, was Ihr gesagt habt. „In dem Gasthaus am Hirtentor ist immer ein Bett frei.“ Sie zwinkert und geht langsam davon. Ihr denkt, dass sie wohl recht hat und macht Euch auf den Weg dorthin. Den Magister könnt Ihr schließlich auch noch am nächsten Tag aufsuchen. Sicher ist er jetzt ohnehin nicht mehr da.


Zuletzt von Thilanas am Di 8 Apr 2008 - 10:32 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:17

Die Mördergasse umgeht Ihr diesmal, da es zu dieser späten Stunde sicher besser für Eure Gesundheit ist, einen anderen Weg zu nehmen. Ihr schreitet also gemächlich über den Marktplatz, als leise Musik an Eure Ohren dringt. Untermalt von dem sachten Plätschern des Brunnens, klingt die Melodie zauberhaft, die Klänge passen so gut zu der im Schlaf versunkenen Stadt, wie es besser nicht ginge. Euer Blick schweift suchend über den Platz und ihr entdeckt eine zierliche Gestalt auf einer Bank vor der Wasserfontäne.
Ihr Gesicht wird von einer Wand aus rabenschwarzem Haar verdeckt, die Hände ruhen im Schoss, zupfen an den Saiten eines merkwürdigen Instruments. Ihr kommt der Elfe etwas näher und hört, dass sie das Lied mit leisem Gesang begleitet. Ihre Stimme klingt so dunkel, wie der Nachthimmel über Euch.
Eine leichte Brise weht das Haar der Elfe zurück und sie lässt die letzten Töne ausklingen, als sie Euch aus dem Augenwinkel erkennt. In einer anmutigen Geste streicht sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wendet Euch ihre edlen Züge zu und sieht Euch fragend an.
„Habt Ihr gefallen an meiner Musik gefunden?“ Ihr Tonfall ist nicht weniger mysteriös, als der ihrer Singstimme.
Ihr nickt und fragt sie, was sie da gesungen hat. Ein Lächeln huscht über das Gesicht der Elfe und sie legt den Kopf leicht zur Seite. Mit hochgezogener Augenbraue und noch immer schmunzelnd, mustert sie Euch kurz, bevor sie Antwortet.
„Dachte ich mir schon....natürlich kennt hier keiner diese Melodien“, meint sie und macht keine Anstalten Euch über diese kryptische Andeutung aufzuklären. Sie legt das Instrument neben sich ab und fährt seufzend fort. „Musik der Hochgeborenen....es geht um den stürmischen Ozean und seine Gestalten.“ Sie schenkt Euch ein kühles Lächeln und erhebt sich in einer fließenden Bewegung. Wieder weht ein laues Lüftchen über den Platz, trägt einen Duft von Orangenblüten und Melisse zu Euch heran. Ihr erkennt, dass er von der Elfe ausgeht, die sich gerade zum Gehen abwendet.
Ihr ruft sie zurück und möchtet den Namen dieser bezaubernden Sängerin wissen.
Sie hält inne, dreht sich aber erst nach einem Moment zu Euch um. Ihr Blick ist nicht zu deuten, ihr bemerkt nur das helle Funkeln der Augen. Ihre Brauen ziehen sich zusammen und sie antwortet mit misstrauischem Unterton.
„Man nennt mich Zharasshin.“
Bevor Ihr noch etwas sagen könnt, ist ihre Gestalt schon wieder in der Dunkelheit verschwunden.
Ihr bleibt noch einen Moment verdutzt stehen, bevor Ihr Euren Weg zum Gasthaus fortsetzt. Warum habt Ihr die Elfe nicht erkannt? Es muss wohl an der Dunkelheit gelegen haben, kennt Ihr doch ihr Äußeres nur aus Erzählungen. Doch diese Stimme hatte bisher keiner erwähnt.
Noch immer in Gedanken betretet Ihr die Gaststätte. Die Atmosphäre hier ist eine völlig andere als in der Schenke der Mördergasse. Nur wenige Elfen sind zu dieser späten Stunde noch hier und es ist angenehm ruhig. Leise Musik dringt an Eure Ohren und die Wirtin lächelt Euch freundlich entgegen. „Sucht Ihr eine Unterkunft für die Nacht?“ Ihr nickt und sie weist Euch mit einer auffordernden Geste die Treppe hinauf. Oben stehen dutzende Betten bereit, die Lampen sind mit Tüchern verhängt. Schließlich findet Ihr in dem schummrigen Licht einen freien Schlafplatz.

Am nächsten Morgen werdet Ihr von hellen Sonnenstrahlen geweckt, die Euch durch die weit geöffneten Fenster blenden. Ein weiterer Frühlingstag ist im Immersangwald angebrochen. Ihr erhebt Euch und geht hinunter, um die Wirtin zu bezahlen. Abermals begrüßt sie Euch mit einem Lächeln und zückt sogleich Ihren Geldbeutel.
„Guten Morgen...das macht dann 2 Goldstücke“, nennt Euch die Elfe in übertrieben freundlichem Ton den Preis. Ihr fragt noch einmal nach, ob Ihr Euch auch nicht verhört habt. Widerwillig reicht Ihr der Wirtin das Gold und verlasst wortlos das Gasthaus. Solche Preise kann es auch nur in Silbermond geben. Ihr beschließt die Nächte hier demnächst nur noch auf einer Bank am Brunnen zu verbringen und macht Euch auf den Weg zum Sonnenzornturm. Nach kurzem Überlegen fällt Euch wieder ein, wen Ihr dort treffen wolltet. Vor dem Raum des Lordregenten und der Magister steht eine Elfe mit einer Schriftrolle und nichtssagendem Gesichtsausdruck.
„Zu wem möchtet Ihr?“
„Magister Feuerschweif.“
„Und habt Ihr einen Termin?“
Ihr verneint und die Elfe seufzt.
„Also gut..aber ich kann Euch nichts versprechen. Wen darf ich anmelden?“
Ihr nennt Euren Namen und die Elfe verschwindet nach einem knappen Nicken in dem Besprechungszimmer.
Nach wenigen Augenblicken kehrt sie in Begleitung eines weiteren Elfen zurück. Er trägt eine dunkle Robe, Mund und Nase werdet von einem Tuch verhüllt. Würde man seine Arroganz nicht schon an dem Gang erkennen, hielte man Ihn eher für einen Ganoven als einen Magister.
Ihr lasst Euch von seinen Blicken nicht einschüchtern und fragt ihn sogleich nach Zharasshin. Man hätte Euch gesagt, er könne Euch mehr erzählen.

„Zharasshin.....ah ja. Das war die Schattenpriesterin, aye? Da habt Ihr richtig gehört, man hat Ihr eine Magisterstelle angeboten und sie hat abgelehnt. Jetzt wissen wir auch warum. Diese Elfe hat Verbindungen zu den Sehern. Eine dieser Rebellen, Zanthia Goldgarn...man hat mich vor längerer Zeit mit ihrer Überwachung beauftragt. Sie ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden..“
In die Augen des Magisters tritt ein gehässiges Funkeln und Ihr seit sicher, dass er lächelt, obwohl Ihr seinen Mund nicht sehen könnt. Er scheint sich über das Verschwinden von dieser Zanthia regelrecht zu freuen.
„...nunja, jedenfalls wurde sie zuvor einige Male in Begleitung von Zharasshin gesehen. Inzwischen bin ich fast sicher, dass diese Quel'dorei sich den Sehern angeschlossen hat. Aber wir können nichts tun...dieses kleine...“ Magister Feuerschweif räuspert sich kurz.
„..diese...Elfe...hat einfach zu viel Einfluss. Sie soll sich jetzt eine Wohnung am Königsplatz genommen haben.“ Aus seiner Stimme ist der Neid deutlich herauszuhören.
„War das alles? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
Ihr bemerkt, dass der Elf ungeduldig wird, nickt und verabschiedet Euch. Ihr habt jetzt mit dem Wirt in der Mödergasse, Zharasshin's Lehrerin, dem Magister und sogar mit der Elfe selbst gesprochen. Und doch wisst Ihr viel weniger, als Ihr erwartet habt. Die junge Hochelfe scheint viele Geheimnisse zu haben. Vielleicht kann Euch Ihre Wohnung mehr verraten.
Der Königsplatz ist nicht weit und Ihre Wohnung unschwer zu erkennen. Es ist die einzige an dem Platz, sonst gibt es hier nur eine Bank, ein Auktionshaus und eine Bibliothek. Euer Blick fällt kurz auf die Bank, auf der Zharasshin gestern gesessen und gespielt hat. Sie ist nicht weit von der Tür zu ihrer Wohnung entfährt. Diese ist nur angelehnt. Zögern tretet Ihr näher und werft einen Blick hinein. Sie scheint nicht dort zu sein.
Als Ihr die Wohnung betretet schlägt Euch derselbe bittersüßliche Duft entgegen, welchen Ihr schon am Abend zuvor gerochen habt. Ihr blick Euch in dem kreisrunden Raum um. Die wunderlicher Einrichtung überracht Euch nicht mehr, inzwischen hätten Ihr nichts anderes erwartet.
Überall auf dem Boden sind bunte Kissen verteilt, doch es scheint nicht einen einzige Stuhl zu geben. Die Beleuchtung geschieht durch leuchtende Kristalle, welche die Elfe an den Wänden angebracht hat. In einer Ecke steht ein Tisch, auf dem wild durcheinander Stoffe, Verbände, Flaschen und Münzen verteilt sind. Auf der anderen Seit befindet sich ein wuchtiges Bücherregal. Ihr überfliegt die Titel der Foliante. Hochelfische Geschichte, Dämonologie für Anfänger, Schattengestalten, Verssammlung und Lieder der Quel'dorei...
Drei Bücher fallen Euch sofort ins Auge. Das erste ist „Lichtmagie & Auferstehung“. Es wirkt etwas verloren unter den ganzen Schriften über die dunklen Mächte. Das Buch ist noch halb heraus gezogen, ein abgegriffener Zettel klemmt zwischen den Seiten. Ihr zieht ihn heraus und lest die Zeilen in enger verschlungener Schrift.
„ 24 Stunden, Gedächtnisschäden, Schuppen (!), Ratschet „

Für Euch ist es nur eine Aneinandereihung einzelner Worte, aber für Zharasshin scheint es einen Sinn ergeben zu haben.
Ihr schiebt den Zettel wieder zwischen die Seiten des Buches. Und wendet Euch den anderen Werken zu. Eine Reihe tiefer steht etwas, dass für einen kurzen Moment Eure Aufmerksamkeit weckt. „Geschichte & Kultur der Naga“
Wieso interessiert sie sich für diese merkwürdigen Fischwesen?
Nach einiger Zeit entdeckt Ihr, was Ihr nach Eurem Gespräch mit dem Magister schon erwartet hattet. „Mächtige Dimensionsreisende – Die Naaru“
Die Hochelfe scheint tatsächlich eine etwas andere politische Einstellung zu haben als ihre Mitbürger.
Ihr wendet Euch von dem Bücherregal ab und seht Euch noch einmal im Raum um. Euer Blick fällt auf ein großes Wasserbecken, das genau in seiner Mitte steht. Ihr versteht nicht wie Ihr es bei Eurem Eintreten hattet übersehen können.
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:18

Als sich Euer Gesicht auf der kristallklaren Oberfläche spiegelt, ertönt ein leises Knistern. Wie von Geisterhand erscheint ein Schriftzug in dem Wasser.
„Nicht anfassen!“
Ihr könnt noch erkennen, dass es die selbe Schrift ist, die Ihr vorhin auf dem Zettel gesehen habt, bevor Ihr erschrocken zurückweicht.
Zharasshin scheint für eventuelle Eindringlinge vorgesorgt zu haben. Vielleicht habt Ihr eine Art Alarm ausgelöst und die Elfe wird gleich hier auftauchen.
Ihr geht raschen Schrittes in Richtung Tür, stolpert dabei über einen Stapel Bücher. Ein halbes Dutzend liegt jetzt auf dem Boden verstreut, größtenteils Verzauberkunstanleitungen oder sie enthalten Schnittmuster. Doch zwei davon sind nicht beschriftet, in gleichfarbiges dunkles Leder gebunden. Ihr hebt sie auf. Sie sind merkwürdig leicht und erstaunlich weich.
Ihr wisst nicht warum, aber Ihr verspürt plötzlich den Drang die Bände mitzunehmen.
Stimmen dringen an Eure Ohren, ihr meint auch der dunkle Klang von Zharasshin's sei darunter. Ohne nachzudenken lasst ihr die beiden Büche in Eure Tasche gleiten und verlasst die Wohnung. Draußen seht Ihr Euch noch einmal um. Es ist niemand zu sehen. Ihr müsst Euch wohl getäuscht haben.
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:20

*verfasst von Zharasshin am 01.11.2007*

Geheime Enthüllungen - Die Tagebücher der Zharasshin Doraz
Ihr nehmt die Bücher aus Eurer Tasche, die Ihr aus Zharasshin's Wohnung mitgenommen habt. In einem steckt ein kleiner Zettel. Er ist leer, markiert nur die Stelle. Die Seiten sind in der engen, verschlungenen der Elfe beschrieben. Über jedem Eintrag ist in der rechten, oberen Ecke das Datum vermerkt. Der letzte ist von gestrigen Tag. Ihr beginnt zu lesen.

25. Oktober

Am Morgen hat mich ein Brief von Zanthia erreicht. Sie ist in Unterstadt und hat schwere Verletzungen. Ein Treffen wird nur dort möglich sein, in Silbermond kann sie sich in nächster Zeit nicht blicken lassen. Ich weiß, dass einer der Magister in den nächsten Tagen dorthin reist, also werden wir uns noch gedulden müssen. Die Briefe sind zwar verschlüsselt, doch sie konnte das Risiko nicht eingehen mir von den Fortschritten zu berichten.
Daraufhin habe ich Mu'ru besucht, einige bezeichnende Worte in der Gemeinsprache fallen lassen. An den dümmlichen Gesichtsausdrücken der „Blutritter“ wie sie sich nennen, konnte ich erkennen dass sie kein einziges verstanden haben, was auch besser so ist.
Als Zanthia mir von ihren zahlreichen Verletzungen berichtet hat, konnte ich nichts anderes tun als das. Jedenfalls hatten sie in den darauffolgenden Stunden alle Hände voll zu tun, den Naaru weiter in Zaum zu halten.
Neben diesem Ereignis ist wohl das einzig bemerkenswerte das Treffen der Sonnenwanderer am Abend, diesmal in Morgenluft. Es war recht gut für ein paar Stunden aus der Stadt wegzukommen, nicht mehr die Blicke der Magister aushalten zu müssen. Und ich bin mir sicher, dass ihre Blicke mir inzwischen überall hin folgen.
Um zurück zu den Sonnenwanderern zu kommen....
War mein Beitreten anfangs nur Tarnung – natürlich ist es nützlich als Seherin einem Bund von Kael'thas Anhängern beizutreten – ist jetzt passiert was ich nicht für möglich gehalten.
Einige von ihnen sind mir ans Herz gewachsen, ich sehe sie nicht mehr als Elfen die ich ausnutze, um von meinen Machenschaften abzulenken. Genau das sollte ich aber, schließlich ist es so und nicht anders. Ich bin inzwischen gerne mit ihnen zusammen, wahrscheinlich ist es nur das Gefühl einer Gemeinschaft, das ich vorher nicht kannte. Als sie gestern auch noch einen Blutritter aufnahmen, habe ich versucht meine Wut so gut wie möglich zu verstecken. Ich kann nicht sagen, ob es mir gelungen ist, wurde sie doch noch angestachelt durch die ausführliche Schilderung von Zanhthia's Wunden, verursacht durch diese unfähigen Paladine, welche ich noch im Kopf hatte.
Das beste ist wohl diesen Rivelas oder wie sein Name auch immer war, in Zukunft zu meiden.
Weiterhin haben sie sich die langen Vorträge auch bei diesem Treffen nicht nehmen lassen. Es ging um das Bündnis mit dem Sonnenkreis.
Ich kann nicht sagen wie ist zu dem Streit oder auch zu der vorherigen Freundschaft gekommen ist, aber ich denke auch nicht weiter darüber nach. Der Kreis ist einfach nur weitere Gruppe von Elfen die sich verzweifelt an ihre Hoffnungen und ihre frühere Herrscherfigur klammert, hinter der sie sich verstecken können. Nur so weit ich das beurteilen kann, ich kenne sie noch nicht lange.
Irgendwann wenn sie mit eigenen Augen sehen, in welch einem Wahn er versunken ist, werden sie auch für die gleiche Sache kämpfen, wie ich.
Allerdings lässt mich etwas das alles in letzten Tagen einfach vergessen. Ein mal, ein einziges Mal, habe ich mich des Lichtes bedient, um jemanden ins Leben zurück zu holen und schon werde ich vollkommen verrückt. Ich rede im Schlaf, so sagt man mir zumindest, von merkwürdigen Dingen die mit der Goblinstadt im Brachland zu tun haben. Ich weiß ganz genau was es damit auf sich hat, denn auch meine Gedankengänge sind seit diesem...Vorfall...merkwürdig verquer.
Ich träume nicht mehr nur nachts, sondern auch tagsüber, mit offenen Augen. Ich vergesse das Wichtige und ergehe mich in unwichtigen Dingen. Das ganze wurde gestern nach dem Treffen auf die Spitze getrieben. Erst bin ich wohl eingeschlafen und habe höchstwahrscheinlich wieder von unsinnigen Dingen gesprochen...jedenfalls nach dem zu schließen, was ich geträumt habe.

Und allein war ich diesmal nicht.
Die meisten sind dann aufgebrochen, um irgendwelche Hügel zu erforschen. Alle bis auf einen gewissen Waldläufer. Ich weiß nicht mehr was ich geredet habe, ich wusste es nicht mal noch während ich sprach. Aber dieses Gespräch hatte ungefähr so viel Sinn, wie die Absicht einen Untoten umbringen zu wollen.
Anstatt dermaßen herumzustottern hätte ich mich besser selbst mit Schlaftrank betäubt. Und sich dann noch aufzuregen, dass er nicht versteht was man meint, wo man doch selbst keinen blassen Schimmer davon hat. Aber wenn er nach dieser...minderschweren Katastrophe...noch immer nicht begriffen hat, könnte ich das nächste Mal einfach meinen Stab zücken und ihm damit ununterbrochen auf dem Kopf schlagen, es würde nicht weniger bringen.
Wenn hier jemand etwas begreifen muss, dann bin wohl eher ich das. Jedes mal, wenn ich mich dazu auffordere mir diesen Unsinn aus dem Kopf zu schlagen, laufen die Szenen in meinen Gedanken ab. Ich kann jetzt verstehen, wie es der Adel geschafft hat das Volk so zu verblenden. Er hat sie einfach mit dem Licht experimentieren lassen.
Das muss aufhören, sonst hält man mich irgendwann noch für verrückt oder extrem schüchtern.
Als abschließende Worte mag diesmal passen: Schatten & süßes Wasser...und sonst nichts!


Zuletzt von Thilanas am Di 8 Apr 2008 - 10:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:21

*verfasst von Zharasshin am 01.11.2007*

31. Oktober

Zanthia ist schwer krank. Es stand in einem Brief. Sie braucht Medizin aus Silbermond, magische Hilfe. Sie kann sie nicht bekommen. Die Ungerechtigkeit schreit zum Himmel und alle halten sich die Ohren zu. Ich kann nichts tun. Gar nichts. Wenn ich ihr Hilfe schicken würde oder sie selbst heilen, würde ich auffliegen. Meine Tarnung ruiniert. Meine Zeit bei den Sonnenwanderern hätte nichts gebracht. Und es sind etliche Stunden, die ich mit ihnen verbringe.
Sie feiern Feste, setzen sich dämliche Orcmasken auf, während Zanthia sich in einem schmutzigen Loch in Undercity in den Tod schwitzt. Als Krönung trinken sie auf das Wohl von Kael'thas.
Nicht ein Abend unter diesen...diesen Fanatikern, an dem man nicht unzählige Male seinen Namen hört. Kael'thas.
Der Gildenleiter sieht seinen Führer im Suff vor sich...sie singen Lieder und warten auf seine Rückkehr. Können sie von mir aus warten, bis sich die Würmer an ihnen vergehen, wir müssen handeln, hatte Zanthia immer gesagt. Ich spreche schon in der Vergangenheit von ihr, aber noch ist nichts zu spät. Ich brauche Hilfe.
Der einzige Spion in Silbermond und Umgebung. Ich stehe kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Hier wimmelt es nur so von Verblendeten und Machthungrigen. Bald halte ich das nicht mehr aus.
Immer dieser Zwang meine Tarnung aufrecht zu erhalten. Gestern musste ich bis spät in die Nacht an diesem Hafen sitzen und ihnen beim Ballspielen zusehen, damit ich nicht mit den Flugblättern in Verbindung gebracht werde.
Es war mehr als nur Quälerei. Mit unter hatte ich den Eindruck, dass jemand zumindest meine Anwesenheit bemerkt hat, aber der Einzige mit dem ich wirklich hätte reden wollen, war nicht dort.
Ich glaube er würde mich verstehen. Nein, ich weiß es. Doch falls nicht stehe ich schon mit einem Bein im Grab. So weit darf es nicht kommen. Von Gefühlen darf ich mich nicht täuschen lassen.
Ich muss versuchen mich mit aller Verbissenheit zu beherrschen. Weiterhin so freundlich zu sein wie bisher. Wenn ich jetzt jemanden von ihnen treffen würde...ich weiß nicht ob ich es könnte. Die Wut, über Zanthia's Schicksal, über das Schicksal ihrer Vorgänger nagt an meinem Verstand. Ich weißt nicht ob ich mich davon abhalten konnte sie anzufahren, zu schreien oder schlimmeres.
Das ist der Unterschied zwischen Sehern und Magistern. Sie haben die nötige Skrupellosigkeit. Ich habe sie nicht.
Mich berührt das alles zu sehr. Manchmal sitze ich stundenlang am Wasser und versuche es zu unterdrücken. Die Tränen zu unterdrücken. Mein Mitgefühl zu unterdrücken. Und meine Gefühle zu dem Waldläufer zu unterdrücken.
Nicht zu fassen, wie lange ich darüber nachgedacht habe, warum er gestern nicht erschienen ist. Bei dem Gedanken an ihn, ist die ganze Wut verschwunden, hat der Verzweiflung Platz gemacht. Ich weiß nicht wie lange ich mich noch selbst täuschen kann. Bekomme ich doch schon bei seinem Bild, das mir durch den Kopf geht zittrige Hände.
Das ist das Schlimmste zum schlimmsten Zeitpunkt.
So kann es nicht weitergehen. Oder ich werde verrückt. Vielleicht bin ich es ja jetzt schon...
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:22

*verfasst von Zharasshin am 02.11.2007*

1. November

Ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken so weit ordnen kann, um einen Text zusammen zu bekommen. Jedenfalls habe ich es in den letzten Stunden noch nicht geschafft mein Lächeln abzulegen. Eigentlich habe ich gar kein Recht dazu, mich über irgendetwas zu freuen. Aber ich kann es gerade nicht verhindern. Schade, dass ich das nur zeigen kann, wenn ich allein bin.
Sancula hätte sicher gern gesehen, wie ich mich über seinen Besuch freue. Obwohl ich erst eher geschockt war. Gerade habe ich wieder die Schriften in einem der Lehrbücher mit meinen Tränen ruiniert, als der Waldläufer plötzlich in meiner Wohnung stand.
An die nächsten Minuten kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Nur daran, dass ich mir seitdem wünsche nur einmal so frei zu sprechen, wie er es die ganze Zeit über tut.
Nicht mal hier drücke ich mich klar aus. Ich habe alles versucht um die Worte irgendwie zu Umgehen, die er hören wollte. Am Ende habe ich es wenigstens geschafft, dass er mich nicht weiter dazu drängte.
Ich kann nicht sagen, wieso mir die Worte nicht über die Lippen kommen, wo ich mir doch sicher bin, dass sie wahr sind. Stattdessen zittere ich wie Espenlaub, je näher er mir kommt und stottere irgendwelchen Unsinn. Dass ich Seherin bin hat jedenfalls nichts damit zu tun, auch wenn ich ihn das glauben gemacht habe.
Natürlich habe ich Angst, ihn da mit reinzuziehen, den besten Beweis dafür hat er mir gestern selbst geliefert. Ich konnte ihm nichts erzählen, wir waren in Silbermond, also habe ich ihn wortlos zu M'uru geführt. Zuerst hat er nicht begriffen, worum es geht, aber nach ein paar eindringlichen Worten, hat er verstanden.
Wie ich erwartet habe, war er nicht fähig sich zurückzuhalten. Einerseits ist dieses Verhalten das was ich so an ihm mag, dieser rebellenhafte Geist, den die Seher doch alle mehr oder weniger haben. Doch mir kommt es vor, als würde sich sein Verstand vollständig ausschalten, das macht mir Angst. Er beschimpft die Magister und spuckt sie an, ein Wunder, dass er Silbermond überhaupt noch betreten darf.
Ich kann es verstehen, er kennt die Gefahr noch nicht. Sich mit Leuten auf der Straße anzulegen, seine Meinung offen zu Vertreten, das geht in Silbermond nicht. Kaum hatte ich ihn von den Magistern weggezerrt, trafen wir draußen zwei Streitsüchtige. Die Elfe war entweder stumm oder ziemlich einfach im Kopf, aber dafür warf er umso mehr mit Beleidigungen um sich. Wären wir nicht in Silbermond gewesen, sondern an irgendeinem anderen Ort, ich hätte ihn von seinem Pferd gejagt und ihn das Schweigen gelehrt.
Aber ich kannte ihn nicht. Ich wusste nicht welche Position er in der Stadt hat und wie die Magister zu ihm stehen. Ich habe mir alles angehört, selbst als er Sancula als Speichellecker bezeichnet hat. In diesem Fall ist der Stärkere, wer die nötige Beherrschung aufbringt. Mit Elfen wie diesen kann ich nur Mitleid haben. Sie nutzen ihre Machtposition aus, denn falls sie die nicht haben sind sie sehr dumm.
Es fällt mir nicht schwer mich in solchen Situationen als einfältig und unpolitisch zu verkaufen. Falls mir doch eine zynische Bemerkung herausrutscht, so wären diese Elfen sicher nicht in der Lage gewesen sie zu verstehen.
Ich hoffe Sancula weiß sich bald genauso zu Beherrschen. Spätestens wenn er mit Zanthia gesprochen hat, wird er erkennen, wann er den Mund zu halten hat. Ich werde ihr eine Nachricht schicken. Dann habe ich zwar keine Ausrede mehr, warum ich ihm nicht sage was ich empfinde, aber zumindest ist sicher gestellt, dass sein Kopf noch eine Weile auf seinen Schultern bleibt.
Zur Zeit vermag nichts meine Stimmung zu trüben, mit Ausnahme vielleicht von den Sorgen, die ich mir seit diesem Vorfall um seine Gesundheit mache.
Bis wir uns wiedersehen sollte ich daran arbeiten, meine Gefühle auszudrücken. Und daran in seiner Gegenwart nicht immer die Kontrolle zu verlieren.
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:24

*verfasst von Thilanas am 05.11.2007*

Silbermond, die Nacht zum 5.November.

Vermummt und in dunkle Kleidung gehüllt, huscht Thilanas von Schatten zu Schatten. Angespannt bis in die Zehenspitzen versucht er sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
"Mord! Wie können sie es wagen....?"
Verbissen blickt sich Thilanas nach Passanten oder Wachen um, als er an Zharasshins Haustür ankommt. Er zückt einen kleinen filigranen Dietrich. Leise vor sich hin murmelnd beginnt er das Schloss zu knacken:
"Ich muss es tun, es bleibt mir nichts anderes übrig !"
Thilanas war noch immer fassunglos ob des Gespräches, daß er am heutigen Abend zwischen Zharasshin, Meldraen und Sancula belauscht hatte.
"Zwietracht und Verrat in meinen Reihen ! Ich muss mir Gewissheit verschaffen."
Von einer Zanthia war immer die Rede, und dann Sanculas Treueschwur früher am Tage, aus heiterem Himmel. Ja der Waldläufer wurde immer mehr zum Rätsel für Thilanas seit seiner Wiederbelebung durch Zharasshin.

"Aber wie, bei Kael'Thas, passt Meldraen in das ganze Puzzle ?".

Thilanas Welt wurde aus den Wurzeln gehoben. Für Ihn waren Offenheit und Ehrlichkeit immer essenzieller Bestandteil der Wanderer. Er fühlte sich schamlos übergangen.

Mit einem klicken rastet der Dietrich ein. Ein Schwenk des Handgelenkes und die Tür war offen. Er blickte sich um, sog schnüffelnd die Luft ein.
"Niemand zugegen wie es scheint."
Nachdem er eine kleine mitgebrachte Kerze entzündet hatte machte er sich ans Werk.
"Irgendetwas muss hier sein, das Licht in die ganze Angelegenheit bringt...".

------

Thilanas schluckte. Das hätte er nicht für möglich gehalten. Er blätterte weiter und musste unwillkürlich lachen. Es klang wie das Lachen eines Wahnsinnigen.
Er hatte das Tagebuch der jungen Quel'Dorei bei seinem Einbruch entdeckt. Schnell war ihm klar das dies die Informationen sind, die er brauchte um sich der ganzen verzwickten Situation klar zu werden.
"Eine Seherin !",murmelte er.
Jene Gruppe, die in Shattrath, schamlos Kael'Thas Wahnsinn und Kooperation mit Illidan propagierte. Jene Gruppe, der sich Thilanas angeschlossen hatte, als Agent, um mehr über Ihre Lügen zu erfahren und Wissen um den Feind zu sammeln. Sie hatte sich also in die Reihen der Sonnenwanderer eingeschlichen, wie es Thilanas bei den Sehern getan hat. Welch bizzare Synchronizität.
Was sollte er nur tun? Meldraens, genauso wie Sanculas Rolle waren noch immer unklar. Und die Zeit rann, hatter er doch Meldraen und Zharasshin ein Ultimatum gestellt, sich bis zum nächsten Abend zu erklären. Er hat Ihnen mit Konsequenzen gedroht.
Thilanas war hin- und hergerissen.
Er mochte die beiden jungen Elfinnen sehr, obwohl er an der Verschwiegenheit der jungen Quel'Dorei sehr zu knabbern hatte. Aber was sollte er noch glauben? Als Kelik die Gilde verließ behauptete er auch, wir wären einem Irrglauben erlegen, genauso Keliks junger Bruder, Shrike. Ihn hatte er als Wahsinnigen abgetan, Kelik als Verblendeten. Hoffentlich erreicht mein Brief Saelthandir rechtzeitig." Thilanas blätterte zurück, um nocheinmal alles von Vorne zu lesen.

Es war Ihm nun klar, es muss endgültig eine Lösung gefunden werden, und die Sonnenwanderer müssen dabei Bestand haben.
"Koste es was es wolle bei, K....". Fast wäre Ihm der Namen des Prinzen, dem vermeintlichen Retter seinen Volkes, wie schon so oft, über die Lippen geglitten. Nun war er sich nicht mehr so sicher....

"Ja", murmelte er, "wir brauchen eine Lösung."

Er eilte los um Saelthandir zu informieren, er musste direkt mit Ihm sprechen.
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:25

*verfasst von Zharasshin am 05.11.2007*

Wieder führt sich das Tagebuch scheinbar von selbst weiter. Die Schrift ist jedoch im Gegensatz zu der vorherigen Einträgen kaum lesbar.

5. November

Ich kann nicht mehr klar denken, alles was mich bewegt ist eine unbändige Wut. Dieser kleine stinkende Wurm von einem Elfen konnte seinen Mund nicht halten. Wer weiß mit wem er noch alles gesprochen hat! Mir erst groß von der Kraft der Liebe erzählen und mich nach diesem ganzen Gesülze verraten! Ich wusste doch, dass ich ihm nichts hätte erzählen sollen. Kriecht seinem „Herren“ Thilanas hinterher wie ein kleiner Schoßhund und schwört den Sonnenwanderern die Treue! Um da heil wieder rauszukommen, muss ich einen Plan haben, aber meine Überlegungen werden nur geleitet von Flüchen und Mordgedanken.
Am liebsten würde ich sie allesamt in den Keller der Paladine schleppen und sie dort so lang einsperren bis sie begreifen! Ich müsste mich unter Kontrolle haben, ich müsste solche Gefühle unterdrücken, mit klarem Verstand handeln. Bei A'dal ich müsste ihn zumindest abgrundtief hassen können!
Er wäre der erste, der es geschafft hat mich dermaßen an der Nase herum zu führen....aber er ist nicht der einzige der noch einen Trumpf im Ärmel hat. Sie wissen, dass ich Seherin bin. Mag sein. Sie wissen von meiner Verbindung zu Zanthia. Aber sie wissen nicht, wer bei uns wirklich die Zügel in der Hand hat. Ich werde ihnen schon zeigen, wie man verblendete dumme Mitläufer zum Schweigen bringt!
Fanatiker, Wahnsinnige, allesamt! Aber ich werde mich beherrschen. Ich werde unsere Sache nicht gefährden.
Ein Plan....bis ich diese...bis ich diese Elfen wiedersehe brauche ich einen Plan. Ich halte Thilanas nicht für dumm, aber sehr gerissen mag er auch nicht sein. Mit ihm würde ich schon fertig werden...aber der Magister könnte ein echtes Problem dastellen.
Und was den Waldläufer angeht...ich werde es zu verhindern wissen, dass er überhaupt noch fähig ist auf dem Treffen zu erscheinen. Dieser Narr! Was glaubt er, wie lange er munter Geheimnisse ausplaudern kann, bis ihm zufällig etwas „zustößt“? Auch wenn wir dafür unsere Leute haben, ich erledige das selbst. Sie würden ihn sicher töten. Aber ich bringe ihn nur zum Schweigen. Wollen wir doch mal sehen, ob dieser arrogante....ob er nicht bald doch ein wenig Respekt für mich aufbringen kann!
Und sollte er Zanthia auch nur ein Haar krümmen....Ana'duna thera!
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:26

*verfasst von Saelthandir am 05.11.2007*

Saelthandir erwachte an jenem Morgen ungewöhnlich spät, die Anstrengungen der letzten Tage und bedeutungsvolle Entdeckungen in der Scherbenwelt hinterließen ihre Spuren. Er hätte nicht gedacht dass das Erreichen des höchsten Grades seiner Ausbildung so viel neue Arbeit mit sich bringen würde, aber er wusste dass Mach Kraft und Zeit kostete und er nahm es gerne in Kauf, schon seit seiner Jugend.

Er beendete gerade seine morgendliche Waschung als es heftig an der Tür klopfte. "Was ist!?" reagierte er gereizt ob der frühen Störung. Durch die Tür drang die Stimme eines Bediensteten: "Verzeiht Erzmagus, ich habe einen Brief von Herrn Thilanas, er betonte die Dringlichkeit!" Mit einem Seufzer öffnete Saelthandir die Tür und nahm den Brief nickend entgegen. Er nahm einen goldenen Brieföffner in Form einer eleganten Schwinge vom Tisch und öffnete den versiegelten Umschlag.
Während der ersten Zeilen schlenderte er noch durch seine Gemächer als er plötzlich mit versteinerter Mine innehielt und hektisch weiterlas. Seine Hand zitterte als Wut in ihm aufstieg und laut, fast schreiend, fluchend knallte er den Brief auf den Tisch: "VERRAT!? Dieses Weib ist eine Seherin und hat uns an der Nase herumgeführt!?" Der Magier zitterte am ganzen Körper und krallte seine Hände in die Kanten des Schreibpults, bevor er plötzlich mit wutverzerrtem Gesicht, brüllend herumfuhr und vor lauter Zorn einen Zauber auf eine Kommode schmiss, welche krachend in tausend Stücke zersprang. Saelthandir atmete aufgebracht und versuchte sich zu beruhigen. "Jetzt auch das noch..." Gedanken schossen ihm wie Blitze durch den Kopf. Es war soweit, alles würde sich nun offenbaren und die Gilde vor eine schwere Prüfung stellen. Auch würde er nun mit den Ergebnissen seiner Nachforschungen über den Prinzen an Thilanas und die anderen Wanderer heran treten müssen...er schüttelte den Kopf. Seitdem er ziemliche Gewissheit über den Verrat Kael'Thas' an seinem eigenen Volk hatte durchlief der Magier qualvolle Tage. Tage der Trauer, der Verzweiflung und zu guter letzt des Zorns. Er hatte noch mit niemanden darüber gesprochen, noch nicht einmal mit Thilanas oder Celinya. Dieses Wissen zerfraß ihn innerlich und doch hatte er es bisher verborgen gehalten und sich geschworen, alles daran zu setzen Kael'Thas eines Tages gegenüber zu stehen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen, sollte es wirklich wahr sein.
"Verrat..." er schüttelte den Kopf "selbst wenn wir auf der selben Seite stehen würden...was innerhalb unserer Reihen geschieht steht auf einem anderen Blatt." Während seiner Gedanken, hatte sich der Magus angekleidet und nahm nun bedächtig seinen martialisch anmutenden Stab von der Halterung, welcher ein Geschenk von Thilanas für seine höchste Weihe war. Er betrachtete den gehörnten Schädel an dessen Ende und fühlte wie die Macht dieses Artefaktes ihn durchfloss. "Überbringer des Todes...so ist dein Name in den Büchern..." er schüttelte erneut den Kopf "Törichte junge Priesterin..."
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BeitragThema: Re: Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven   Verrat an den Sonnenwanderern - aus den Archiven Icon_minitimeDi 8 Apr 2008 - 10:27

*verfasst von Meldraen am 05.11.2007*

Meldraen öffnete die Augen. Die Sonne schien bereits durch das kleine Fenster. Meldaren saß am Schreibstisch in Zharasshins Haus. Auf dem Schreibstisch waren allerlei Pergamente ausgebreitet, auf dem Boden stapelten sich Bücher. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich gestern Nacht in panischer Eile gut zwei Dutzend Bücher aus der Bücherrei Silbermonds ausgeliehen hatte. Die Angestellte dort hatte sie dabei zwar äußerst verwundert angestarrt, aber nichts weiter gesagt, außer: "Solange ihr sie alle rechteitig zurückbringt..."
Meldraen war sich nicht sicher, ob sie das könnte. Sie wusste nicht einmal, ob sie Silbermond je wiedersehen würde.
Ächzend erhob sie sich und fing an, ihre überall im Zimmer verstreuten Kleidungsstücke einzusammeln. Als sie an der Tür vorbeiging, bemerkte sie die pulsierende Energie der Schutzzauber, die sie gestern noch auf die verriegelte Tür gelegt hatte. Eigentlich waren diese von keinem großen Wert. Wenn irgendeins der mächtigeren Mitglieder der Sonnenwanderer die Zauber hätte durchbrechen wollen, wäre ihm das ein leichtes gewesen. Bei Saelthandir hätte wohl seine reine Anwesenheit gereicht, um die schwächlichen Formeln aufzuheben. Schutzzauber waren nie Meldraens Stärke gewesen. Nicht ohne Grund hatte sie sich der Feuermagie zugewendet, der destruktivsten aller Magien.
Nachdem Meldraen sich angezogen hatte, begann sie die Bücher, Schriftrollen und Pergamente zu ordnen und in eine große Tasche zu packen. Danach nahm sie ihren Zauberstab von der kleinen Kommode, und hauchte ihn kurz an, worauf der Kristall an der Spitze matt zu leuchten begann.
Was war nur los? Zog sie wirklich in den Kampf? Gegen wen? Gegen jene, die sie noch vor ein paar Wochen gemocht, bewundert, gar geliebt hatte? Freihlich musste sie sich eingestehen, dass Sie vor ein paar Wochen auch noch nicht die schrecklichste aller Wahrheiten über ihr Volk wusste. Seit jenem schicksalshaften Tag spürte sie nunmehr jede Sekunde ihres Lebens den Nachhall der Schmerzensschreie des gefangenden Naarus. In diesem Moment war ihr alles auf schreckliche Weise klargeworden. Es war, als wären alle Lügen aus ihrem Kopf gewischt worden. Alle - selbst jene, die mit Kael'thas und seinen Machenschaften gar nichts zu tun hatten. Sie erinnerte sich wieder. Erinnerte sich an diese schreckliche Nacht. An diese Nacht, in der sie ihre beiden Eltern verloren hatte. Sie konnte sie sehen, weinend vor Furcht, wie sie gegen die Monströsitäten kämpften, sie konnte ihren Vater sehen, wie er in Stücke gerissen wurde. Sie konnte sie Schmerzensschreie ihrer Mutter, ihres kleinen Bruders höhren. Nicht ohne Grund hatten sich diese Erinnerungen vier Jahre lang in Meldraens Unterbewusstsein verborgen. Doch nunmehr waren sie schwach, wie in Watte gepackt. Fern schienen sie zu sein. Gerade so fern, dass ei Meldraen zwar nicht behelligten, doch immer am Rande der Gedanken waren, aufdass sie sie nie vergessen konnte.
Meldraen wusste, woran das lag. Meldraen wusste, wer das für sie tat. Meldraen wusste, was er dafür verlangte und Meldraen wusste auch, was er ihr für ihre Dienste versprach.
Nachdem sie einige Zeit einfach dagestanden hatte, schüttelte sie den Kopf und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Dies war nicht die Zeit für Gedanken. Dies war die zeit für Taten. Insgeheim betete sie dafür, dass sich wenigstens einige der Sonnenwanderer ihrem Vorhaben anschließen würde. Vielleicht Riveras, oder Renshi. Oder Saelthandir, obgleich dies an Unmöglichkeit grenzte. Doch hoffen konnte sie nicht. Vertrauen konnte sie nicht. Es gab mittlerweile nur noch zwei Dinge, an die sie glaubte. An die Naaru, ihre neuen Herrn und an Zharasshin Doraz, ihre Aran'tii. Sie, ihr einziger Kontakt zu den Sehern, die für sie immer eine große Schwester gewesen war. Meldraen vertraute ihr voll und ganz. Dachte nicht eine Sekunde an Verrat oder Lügen. Sie war bereit, ihr Leben für sie zu geben, denn sie wusste, was passieren würde, wenn sie versagen sollte. Sie wusste, welche Qual sie dann erwarten würde und dass dies schlimmer als jeder erdenkliche Tod wäre.
Seufzend schulterte sie den Rucksack und nahm ihren Stab von der Wand. Mit einem Blinzeln hob sie die Schutzbarrieren auf und trat ins Freie. Es war ein milder Morgen in Silbermond. Mild, aber nicht kühl. Die Läden öffneten gerade und einige Sin'dorei waren schon auf den Straßen.
Ein lächeln ging über Meldarens Gesicht. Es war nicht das normale Lächeln, dass sie so gut wie immer auf der Lippen hatte, es war ein ehrliches, tiefgründiges Lächeln.
Die Sonnenwanderer wussten nicht, was sie wussten. Sie wussten nicht, mit welchen Mächten sie in Verbindung stand. Sie wussten nicht, wer zurückgekehrt war, um seine Aufgabe zu erfüllen. Sie wussten nichts.
"Ein Vorteil..." flüsterte Meldraen und ging in Richtung Palast. Sie musste zur Translokationskugel.
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