Hüter der Sonne
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 Kamy - Der Anfang

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Katlyn

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BeitragThema: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:07

So, dann will ich mal anfangen. Mein Name ist Kamy, geboren in Silbermond.
Meine Mutter war eine anständige und fleißige Hausfrau die einen Sauberkeitsfimmel hatte. Mein Vater war ein Offizier der Magierkaste stationiert in Silbermond.
Und meine kleine Schwester Katlyn lernt in Dalaran die Künste der Magie.
So und nun zu mir. Ich bin ein ganz anständiges Prinzesschen …
Auch wenn meine Mutter immer versuchte, streng mit mir zu sein, konnte sie mir nie richtig böse sein. Daher hatte ich recht viel Spielraum. Eigentlich wollte ich immer so wie meine Mutter ein schönes, gemütliches Leben mit meiner Familie verbringen. Mein Vater wollte jedoch sehr früh, dass wir auf die Gefahren die da draußen sind, richtig vorbereitet würden. Meine kleine Schwester durfte daher recht früh die Schule der Magie in Dalaran besuchen. Da ich mich eher mit materiellen Dingen beschäftigte und kein so großer Freund von Magie war, musste ich des Öfteren mit einem 2Händer oder mit einem Schild und 1Händer an einer Puppe üben. Durch die guten Beziehungen meines Vaters durfte ich auch an dem Unterricht der Blutritter teilnehmen, wo ich recht früh in die Studien eingeführt wurde. Ich nahm den Unterricht jedoch nicht so ganz für voll … hatte eher ein Auge auf die hübschen Blutelfen in ihren glänzenden Rüstungen und lernte recht schnell aus meinen Reize die Vorteile zu ziehen. Bis …

Es war ein wunderschöner Sommertag in Silbermond. Klarer Himmel und ein sanfter duft von den zahlreichen blühenden Blumen lag in der Luft gemischt mit einem leichten salzigen Beigeschmack des Meers, welches nahezu Silbermond umrandet.
Klein Kamy, die damals erst 25 Jahre alt war, was unter den Blutelfen als noch sehr Jung gilt, war eifrig am Packen ihrer aufreizenden und schönsten Kleider und Badesachen. Zu dieser Jahreszeit konnte es Tagsüber sehr warm werden.
Vater hatte seinen alljährlichen Sommerurlaub bekommen und wir wollten die nächsten Wochen auf Quel’Thalas, einer kleinen Insel nördlich von Silbermond verbringen. Dort soll auch ein alter Freund mit seiner Tochter Wexia in meinem alter wohnen, welche die Kunst und Disziplin der Priester studiert. Bisher hatte ich nur von diesem Ort gehört. Betreten durften ihn jedoch nur Blutelfen welche ein Ansehen am Hof des Königs genossen.
Dort soll es viel Strand und einen riesigen Palast der Sindorei geben. Mein Vater hatte einen kleinen Wohnbereich mitten im Palastgebäude für unseren Urlaub zugesagt bekommen. Schwesterchen konnte leider nicht mitkommen, da der Urlaub kurzfristig früher genehmigt wurde und sie in Dalaran noch an der Schule war.
Als wir mit dem Schiff auf die große Insel zufuhren, sah man schon aus großer Entfernung die Palasttürme mit ihren goldenen Spitzen weit in den Himmel ragen. Je näher man kam, um so mehr konnte man die arkane Energien fühlen, die atemberaubende Pflanzenvielfalt und die weiten Strände. Ich konnte es kaum noch abwarten, endlich mit meinem neuen Bikini an den Strand zu gehen und die Sonne zu genießen. Ob die da auch hübsche Jungs haben?
Im Hafen wurden wir bereits von salutierenden Wachen in glänzendem rot und goldenen Rüstungen erwartet. Ein schwarzhaariger Elf mit einem ernsten Gesicht in einer langen dunklen Robe, mit eleganten Goldstickereien darauf, erwartete uns bereits am Schiffssteg. Die ernste Miene meines Vaters bemerkte ich nicht bewusst. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir die Gegend anzusehen. Die reichlich verzierten Gebäude mit prunkvollen Ausstattungen. Alles mit Pflanzen und Blumen ausgeschmückt. Riesige schwebende Schutzkristalle um jegliche art von Magie abzuwenden. Genau so stellte ich mir bisher das Paradies vor.
Nach einer kurzen Begrüßung des schwarzhaarigen Elfs begleitete er uns die Promenade in richtung Palast. Es war ein atemberaubendes Bild. Riesige Tore mit Wachen davor, die fast nicht auffielen, bei der Größe des Tors. Mauern die den Eindruck vermittelten, als könnten nicht mal die Titanen sie durchbrechen. Der Innenhof war durch riesige Grünanlagen geschmückt. An jedem Fenster sah man die extravaganten lila Seidenvorhänge.


Zuletzt von Katlyn am Mi 23 Sep 2009 - 20:30 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:08

Nach einem schier endlosen Spaziergang durch den Innenhof über mehrere Brücken blieben wir vor einer massiven, beschlagenen Tür stehen und der schwarzhaarige Elf übergab meinem Vater einen Schlüssel.
Innen angelangt konnte ich meinen Augen fast nicht trauen. Der dunkle Marmorboden mit den goldenen Verzierungen dazwischen, Wände aus hellem Naturstein, flauschige Teppiche unter den goldenen, verschnörkelten Gestellen der Sessel mit riesigen roten Kissen darauf. Schwebende Kristalle tauchten pulsierend die räume in ein gedämpftes, grüngelbliches Licht. Möbel aus dunklem Holz mit vielen verspielten Schnitzereien, Gravuren und darauf elegante Vasen platziert. Auf dem Kristalltisch stand sogar bereits eine Schale mit frischem Obst, wo ich nicht mal sagen könnte, was es genau war und wo es her kam.
Durch einen Türbogen mit einem lila Seidentuch gelangte ich in mein Zimmer, wo ich von der Größe her sicher noch den Rest meiner Familie untergebracht hätte. Ein gigantisches Bett mit einem Himmel stand gegenüber vom Eingang auf einem ovalen weisen Tierfell, das sich flauschig wie von einer Katze anfühlte, nur mit etwas längeren Haaren. Das Bett selbst hatte auch diesen hauchdünnen lila Seidenstoff als Abdeckung. Riesige dunkellila Kissen lagen auf der extra hohen roten Matratze und eine dicke Decke, mit einem dünnen dunkellila Überzug, der mit vielen goldenen Mustern bestickt war. Der Schrank war so groß, als alle Kleidungsstücke eingeräumt waren, hatte ich nicht mal den halben Schrank gefüllt.
Während dem Mittagessen bemerkte ich wieder dieses ernste Gesicht meines Vaters, was ich bei diesen Umständen nicht nachvollziehen konnte. Als ich ihn fragte, ob wir mittags an den Strand gehen, meinte er nur, er hätte noch etwas Wichtiges zu erledigen.
Irgendetwas stimmte nicht, wir wollten hier unseren Urlaub verbringen und er zieht so ein trübes Gesicht. Nach dem Essen gingen wir zu seinem besagten Freund wo ich auch seine Tochter Wexia kennen gelernt habe.
Eigentlich stellte ich mir eine angehende Priesterin immer sehr zurückhaltend und verschlossen vor. Das muss wohl an ihr vorbei gegangen sein.
Sie trug eine neckische, kurze, schwarze und bauchfreie Robe. Eher ein Kleidchen und hatte einen frechen Gesichtsausdruck und grüne große Augen. Ihre blonden, fülligen Haare trug sie offen und war sogar geschminkt, was ich zuvor noch nie bei einer angehenden Priesterin gesehen hatte.
Ich trug zwar auch etwas ähnliches, bei mir war es jedoch etwas anderes geschnitten. Ich war ja auch keine angehende Priesterin. Bauchfrei war sehr modern. Ich trug sogar einen dunkellila 2 Teiler aus einem knapp geschnittenen topähnlichem Oberteil mit einem Rock, welcher in Schenkelhöhe endete. Meine dunklen Haare trug ich lieber etwas nicht so füllig, aber auch offen. Das brachte mehr meine grünen Augen und die sportlich, schlanke Figur zum Vorschein.
Als wir nach einigen kennen lern Gesprächen uns endlich zum Strand aufmachen wollten, meinten auf einmal unsere Väter, wir sollen nicht mehr die Mauern des Palastes verlassen.
Nach längerem Nachfragen bekamen wir endlich Antwort.
Die Seher des Königs hatten angeblich eine Gefahr der untoten Geisel gesehen. Es soll sich eine riesige Armee auf den Weg richtung Silbermond begeben haben und womöglich auch nach Quel’Thalas. Darum riefen die Seher des Königs die Elite zusammen um im Ernstfall den Palast und die Heiligtümer zu schützen. Er selbst war in die Scherbenwelt aufgebrochen, auf der Suche nach neuen arkanen Quellen.
Wexia und ich glaubten nicht so recht daran, das diese Untoten überhaupt nur in die nähe von Silbermond kommen würden. Wir hatten beide genug über die arkane Abschirmung rund um Silbermond durch die Sanktums gelesen und berichtet bekommen. Diese undurchdringliche Barriere würde jeden Feind davon abhalten, sich dem Zentrum der Sindorei zu nähern. Und wenn doch, würden sie von der Streitmacht von Silbermond zerschlagen werden.
Unsere Väter mussten zu einem wichtigen Zusammentreffen und zogen zusammen los. Kaum waren sie draußen, meinte Wexia, sie kenne einen Geheimgang nach draußen und zog sich


Zuletzt von Katlyn am Fr 29 Mai 2009 - 14:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:08

auch gleich ihren dunkelblauen Bikini an und warf wieder ihre Robe darüber, so dass man ihn nicht sehen konnte. Zusammen gingen wir in meine Unterkunft. Mutter hatte sich zum glück für ein Nickerchen hingelegt. Ich zog auch gleich meinen neuen dunkelroten Bikini unter meinen 2 Teiler.
Zusammen gingen wir in den vorderen Teil des Palastes. Dort in einer Grünanlage verließen wir den gepflasterten Weg und schlichen außerhalb des Sichtfeldes einer Wache hinter einen Busch an die Innenseite der Burgmauer. Einige Meter vor uns sah ich ein kleines Loch mit einem Gitter abgedeckt, welches wahrscheinlich ein Regenwasserablauf der Burgmauer darstellte. Jedoch war die Wache bereits wieder auf dem Rückweg. Da nahm Wexia einen kleinen Stein und warf ihn über die Wache in einen Busch. Erschrocken von dem Geräusch lief die Wache auch gleich zu diesem Busch. Wir nutzen diese Gelegenheit und schlichen schnell vor an das Gitter. Es war nur angelehnt, so das es Wexia einfach nur zu Seite rutschte und wir in diesem Loch verschwanden. Nachdem sie das Gitter leise wieder zurückgezogen hatte, schlichen wir durch einen kleinen Gang einige Meter, bis wir auf ein Gitter auf der anderen Seite der Mauer stießen. Es war ebenfalls nur angelehnt und an der südöstlichen Seite des Palastes, wo im Normalfall keine Wache vorbeiläuft, wie mir Wexia versicherte. Nur manchmal oben auf der Mauer lief eine Wache streife. Jedoch konnte man von dort aus das Loch nicht sehen.
Wir schlichen uns an der Mauer nach Süden und von dort aus weiter nach Südwesten. Von hier aus konnte man nahezu ungesehen von der Mauer im Schutz der Bäume und Büsche an den Weststrand schleichen.
Endlich dort angekommen, warfen wir erst mal unsere Roben beiseite und legten uns gemütlich in die Sonne. Die leichte Briese kühlte angenehm die Hitze der Sonne und das rauschen der Wellen lies die Zeit nur so dahin streichen.
Plötzlich schreckte Wexia auf und schaute mich irritiert an. „Hast Du das auch gehört?“
Ich schaute sie gelassen an. „Nein.“
Doch da hörte ich es auch. Wie ein weit entfernter Schrei.
Wir schauten uns um und sahen erst mal nichts. Doch da, ein Transportschiff, welches wahrscheinlich Quel’Thalas mit frischen Gütern versorgen will. Das Schiff hatte direkten Kurs auf unseren Strand und würde sicher nur wenige Meter neben uns auflaufen, wenn es nicht den Kurs ändern würde. Leise Wexia „Siehst Du da jemanden an Bord?“ „Nein, sieht so aus, als ob da niemand ist.“
Wortlos sahen wir uns an, zogen schnell unsere Roben wieder an und hielten weiter Ausschau nach Besatzungsmitgliedern. Jedoch war Niemand zu sehen. Einige Augenblicke später fuhr das Schiff auf den Sand des Strandes und blieb dort stehen.
Meine Neugierde überrannte mich schier „Wollen wir mal nachsehen gehen?“ „Ja, warum nicht?“
Als wir endlich am Schiff angekommen waren, konnten wir immer noch keinen an Bord ausmachen. Die Tür zur Kajüte war geöffnet, soweit man es von unten sehen konnte.
„Meinst, wir sollen mal hochklettern und nachsehen?“ Wexia zögerte einen Moment. „Ok, klettern wir hoch.“
Wir kletterten über die Reling auf das Deck des Schiffes. Oben angekommen blieb uns erst einmal die Luft weg.
Das halbe Deck war mit Blut bedeckt. An der Treppe zum Schiffsruder lag ein toter Blutelfe mit einem alten 2 Händer im Rücken, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Der 2 Händer schien aus normalem Stahl zu sein und hatte einige seltsame Gravuren an der langen, mit getrocknetem Blut überzogenen Klinge. Der Griff war mit Leder umbunden, welches sicher schon einige Jahre nicht mehr gepflegt wurde. Die Klinge des 2 Händers durchbohrte den Elf und wahrscheinlich steckte er noch ein stück weit in einer Schiffsblanke.
Das Blut um den Elfen war jedoch noch recht flüssig, was uns noch mehr Schauer über den Rücken laufen lies. Leise zu Wexia „Was ist den hier passiert?“
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:09

Langsam schlichen wir zum Elfen um uns wirklich davon zu überzeugen, dass er tot ist, oder ob wir noch etwas für ihn tun können. Ein leises Rascheln war auf einmal aus der Kajüte zu hören. Abrupt blieben wir stehen und hätten uns am liebsten vor Angst in Luft aufgelöst.
Wenn da noch was raschelt, dann muss ja noch etwas Lebendiges an Bord sein. Ich war ja noch nie in solch einer Gefahrensituation, das gefährlichste was ich bisher gesehen hatte, waren die Raubkatzen vor Silbermond.
„Lass uns verschwinden.“ Wexia nickte nur. Leise versuchten wir richtung Schiffsreling zu schleichen, um unbemerkt wieder vom Schiff zu gelangen. Ein Schritt nach dem anderen. Als auf einmal ein lautes Knarren einer Schiffsblanke zu hören war, welche ich mit meinem Fuß gerade belastete. Ein lautes, markerbebendes Kreischen war aus der Kajüte zu hören, das uns wie erstarrt zum stehen brachte.
Eine gebückte Gestalt trat aus der Kajüte hervor. Sie hatte Ähnlichkeiten mit einem Mensch, jedoch war die haut verrunzelt und an einigen Stellen sogar komplett abgefallen. Auch das Fleisch war braun und Modrig. An einigen Stellen lagen die Knochen blank. Und an den Stellen, wo das Fleisch wieder anfing den Knochen zu bedecken, sah man gelben, dickflüssigen Eiter austreten. Das Gesicht war ebenfalls teils bis auf den Knochen entfernt und da, wo normalerweise die Augen sind, starrten uns nur 2 schwarze Löcher entgegen.
Wir getrauten uns erst gar nicht zu bewegen, bis ich zu Wexia flüsterte „Lauf, vielleicht schaffen wir es bis zum Palasttor“.
Als ob diese Gestalt es verstanden hätte, sprang sie auf uns zu. Wexia sprach schnell eine Formel und wie vom Wahnsinn betroffen, rannte die Gestalt auf dem Schiffsdeck hin und her. Jedoch so schnell, das wir feststellen mussten, wenn wir nun wegrennen, holt er uns auf jeden Fall ein.
Meine Gedanken waren durch Angst wie gelähmt. Wenn wir jetzt nichts tun würden, enden wir wie dieser Elf neben dem Eingang der Kajüte. Da kam mir der 2 Händer in die Gedanken und die vielen Stunden, die ich an den Übungspuppen und in dem Unterricht der Blutritter verbracht hatte.
Ich lief los, direkt auf den 2 Händer zu. Wexia schaute mich mit großen Augen an. „Weist Du überhaupt, wie rum man so ein Ding hält?“
Ich griff nach dem 2 Händer und zog ihn aus dem leblosen Körper. Ich versuchte mich an die Formeln zu erinnern und sprach sie aus. Die noch eben metallische Klinge leuchtete gelb auf und ich spürte, wie die arkane Macht das Schwert mit meinen Händen nahezu eins werden lies. Wexia vermutete, dass ich vielleicht doch wissen könnte, wie man damit umgeht und zauberte ein Schild um uns beide.
Der Guhl kam zum stehen und starrte uns beiden mit seinen toten Höhlen entgegen. Nun war der Zeitpunkt gekommen. Habe ich genug aufgepasst, auch wenn ich den Unterricht immer so vernachlässigte? War Wexia in der Lage, uns genug Schutz zu spenden?
Mit einem lauten Kreischen setzte sich der Ghul in Bewegung. Ich holte aus und zielte mit voller Kraft auf den Ghul. Mit einem Krachen schlug meine Klinge auf etwas Hartes und ich sah, wie der Ghul blitz schnell seinen Arm hochgezogen hatte und den Schlag meiner Klinge abwehren wollte. Nur ein stück seines linken Armes flog durch die Luft. Nun schlug er mit seiner rechten Pranke zu. Ich stolperte durch den harten Schlag rückwärts und landete auf meinem Hintern. Zum Glück hatte ich das Priesterschild, ansonsten wäre der Kampf schon zu Ende gewesen.
Ich stand auf und versuchte mein Glück noch einmal, diesmal trennte die Klinge seinen Oberkörper von seinen Beinen und er sackte zusammen. Dickflüssiger gelber Eiter und fast schwarzes Blut floss langsam aus der durchtrennten Stelle.
Als wir bereits in Jubel ausbrechen wollten, setzte sich der Oberkörper dieser gestalt wieder in Bewegung und zog sich Stück für Stück uns entgegen.


Zuletzt von Katlyn am Fr 29 Mai 2009 - 14:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:09

„Vorsicht!“ Mit einer Formel und einer eleganten Handbewegung von Wexia leuchtete der Kopf des Ghuls in einem Schwarzen Schimmer auf. Der Körper zuckte noch einmal und lag regungslos am Boden.
Mit entsetztem Blick schaute mich Wexia an. „Wenn da ein Schiff bereits mit so einem Monster hier her kommt, müssen die bereits drüben in Silbermond sein. Wir müssen schnell zurück und davon berichten. Außerdem sitzen wir hier auf dem Präsentierteller. Zum Palasttor ist es nicht weit von hier.“
Schnell kletterten wir wieder vom Schiff runter. Ich wäre noch fast runter gefallen, weil ich lieber noch das Schwert mitnehmen wollte. Am Palasttor angekommen, standen keine Wachen mehr vor dem verschlossenen Tor.
Immer noch zitternd stotterte ich. „Hier ist verschlossen, schnell zu dem Geheimgang.“
Total außer Atem von dem schnellen rennen und dem schier endlosen Weg erreichten wir keuchend das kleine Loch in der Burgmauer. Schnell krochen wir durch die Öffnung in der Wand und schoben das Gitter wieder zu. Da meine Unterkunft näher war, entschieden wir uns, dort erst mal hin zu gehen. Der gepflegte Garten war uns egal. Wir rannten quer über den Rasen. Wir wollten nur noch so schnell wie Möglich nachhause in der Hoffnung, das Vater und Mutter da sind. Zum Glück war die Tür nicht abgeschlossen.
Stürmisch öffnete ich die Tür und stolperte in den Wohnbereich. Mir stockte der Atem. Ich merkte nur noch, dass meine Beine weich wurden und ich auf die Knie zusammenbrach, bei diesem Anblick …
Meine Mutter lag da, Regungslos am Boden. Durch mein immer mehr verschwimmenden Blick durch die sich langsam sammelnden Tränen in den Augen sah ich sie da liegen. Die eine Gesichtshälfte bis auf den Knochen entfernt. Eine klaffende Wunde am Hals. Ein Teil der Robe am Oberkörper war zerfranst, darunter konnte man tiefe Furchen sehen. Das Blut um den Körper war bereits fast trocken. Fliegen kreisten bereits um den Kadaver.
„Nein. Bitte nicht. Nein. Alles nur das nicht…“ Ich merkte langsam, wie mich meine Kräfte verlassen. Alles hatte in diesem Moment seinen Sinn verloren.
Wexia stand immer noch wie gelähmt mit weit geöffneten Augen an der Tür.
Auf einmal hob sich der Oberkörper und das, was mal meine Mutter war, saß weniger wie 2 Meter vor mir und schaute mit einem toten, starren Blick in unsere Richtung. Aus den Wunden drang langsam dickflüssiges Blut.
Ein lauter und entsetzter Schrei entwich Wexias Lippen. Ich saß immer noch regungslos am Boden und konnte es immer noch nicht begreifen. Wexia sah meine Reglosigkeit „Komm schnell weg da. Das ist nicht mehr deine Mutter!“
Doch mich interessierte das in diesem Moment nicht. Ich könnte nicht mal sagen, an was ich in diesem Moment gedacht habe. Alles war so weit weg, trüb und dumpf.
Wexia packte meinen Arm und zog mich über den glatten Steinboden richtung Tür.
Meine Mutter stand langsam und schwankend auf. Mit einem Gurgeln, bei welchem weiteres dunkles Blut aus der klaffenden Wunde am Hals austrat, setzte sich der Körper langsam in Bewegung. Schritt für schritt taumelte sie auf uns zu. Die milchigen toten Augen stur auf uns gerichtet.
„Komm jetzt, wir müssen weg hier! Du kannst nichts mehr für sie tun.“ Langsam ordneten sich wieder meine Gedanken. Ich konnte mich kaum aufrichten. Mein ganzer Körper zitterte, fühlte sich an wie Wachs. Wexia stützte mich und riss mich schier nach draußen.
Meine Mutter musste gemerkt haben, das ihre Beute flüchten will und wurde schneller, fing sogar an zu rennen an. Der 2 Händer lag noch am Boden mitten im Zimmer, mittlerweile sogar hinter meiner Mutter.
Vor lauter stürmischem Rausgehen stolperte ich und glitt Wexia dabei aus den Fingern direkt auf den harten Boden. Als ich mich grad wieder aufrichten wollte, war meine Mutter bereits bei mir und griff mit ihrer kalten und toten Hand nach meinem Arm. Unter dem starken Druck ihres Griffes war ich vor Schmerz wie gelähmt. Ich konnte nicht mal Schreien.
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:10

Mit weit geöffnetem Mund bewegte sich ihr Kopf auf meinen Hals zu, es war wie in Zeitlupe. Vor schmerz drückte ich die Augen zu und wartete auf das Kommende.
Ein dumpfes zischendes Geräusch. Langsam merkte ich, wie der Druck auf meinen Arm nachließ. Langsam öffnete ich die Augen und sah, wie meine Mutter mit durchbohrtem Kopf erst langsam, dann hart auf den Boden aufschlug und diesen in dunkles Rot färbte.
Eine fremde weibliche Stimme, schätzungsweiße in unserem Alter, rief aus sicher 30 Meter Entfernung „Volltreffer! Ist euch was passiert?“.
Eine zierliche Blutelfe mit rötlichen Haaren in einem typischen Waldläuferkostüm lief mit schnellen Schritten und besorgtem Blick auf uns zu. Alionara, wie sie sich vorstellte, kam genau in letzter Sekunde.
Immer noch wackelig auf den Beinen schaute ich sie mit Tränen in den Augen an. „Das ist meine Mutter. Du hast meine Mutter getötet!“ „Das ist nicht mehr deine Mutter gewesen! Die Bestie wollte Dich töten! Kommt schnell mit, wir müssen hier verschwinden. Die sind noch im hinteren Teil des Palasts beschäftig, müssten aber auch bald hier sein. Ich hab ein kleines Ruderboot unten an der Küste. Sah beim Angeln nur Rauch vom Palast aus aufsteigen und wollte wissen, was da los ist. Als vorne der Dienstboteneingang offen stand, bin ich einfach mal hier rein. Wollte schon wieder gehen, da hörte ich einen Schrei.“ „Aber unsere Väter müssten auch noch da im hinteren Teil des Palast sein. Vielleicht haben sie ja schon diese Bestien besiegt.“ „Nein, glaub ich nicht. Da hinten sind hunderte, wenn nicht sogar tausende von diesen Bestien. Wenn ihr hier bleibt, gehört ihr auch bald dazu!“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rannten wir los zum Dienstboteneingang. Alionara lief voraus, da sie den Weg kannte, musste aber immer wieder langsam machen, weil wir nicht hinterher kamen. Dort angekommen rannten wir die Promenade weiter runter, direkt auf den Hafen zu. Überall lagen tote Wachen. Einer schlimmer zugerichtet wie die Andere. Endlich konnte man den Hafen sehen.
Mitten auf der Anlegestelle sahen wir eine dieser Bestien gebeugt über einem Soldaten. Sie sah dabei wie ein wildes Tier aus, das seine frische Beute verschlingt. Mir ist schon wieder das Herz in die Hose gerutscht, bei diesem abscheulichen Anblick. Doch Alionara schien das nicht sonderlich zu beeindrucken. Blitzschnell hatte sie ihren Bogen in der Hand und einen Pfeil gespannt. Ohne langes Zielen zischte der Pfeil durch die Luft. So wie das Geschoss leuchtete, musste da noch arkan im Spiel sein. Ein dumpfes Knallen und der Kopf der Bestie löste sich in seine Einzelteile auf. Dunkles Blut mit gelblichen Schattierungen lief dickflüssig an der Außenwand des Schiffes dahinter runter.
Nach einem zwinkern führte uns Alionara weiter zu ihrem kleinen Ruderboot. Es sah alt aus, der Lack fehlte schon komplett. Auch die Paddel machten nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck. Unter normalen Umständen hätte mich niemand in dieses Boot bekommen. Aber in diesem Moment war es eine der schönsten Erscheinungen, die ich mir überhaupt nur vorstellen konnte. Mit kräftigen Zügen paddelte die zarte Elfe los.
Ich war so fertig, das ich am liebsten eingeschlafen wäre. An dem eben noch leeren Strand tummelten sich auf einmal zig dieser Bestien rum. Man konnte die gierigen Blicke schon fast fühlen, die sie uns hinterher warfen.
„Wo wollen wir denn jetzt hin?“ Mit ruhiger Stimme und gelassenem Blick antwortete Alionara. „Ich kenne da einen sicheren und etwas abgelegenen Ort im Wald vor Silbermond. Ihr könnte dort bei mir Wohnen, bis ihr euch erholt habt.“ Dankend nickten wir ihr zu.
Alionara erzähle uns während der langen Paddelbootfahrt, dass sie als kleines Kind im Wald vor Silbermond ausgesetzt wurde. Dort wurde sie von einem begabten Jäger gefunden, der ihr den Umgang mit Bogen lehrte und ihr zeigte, wie man wilde Tiere besänftigt und sich ihrer Fähigkeiten bemächtigt.

Gnade Gott diesen abscheulichen Gestalten, wenn wir uns wieder begegnen …
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeFr 29 Mai 2009 - 14:14

Nach langem Zögern hab ich jetzt doch mal meinen Mut zusammen gefasst und veröffentliche diese Geschichte, bevor sie ungelesen auf meiner Festplatte unter geht …

Lg.
-Kamy-
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Yndriala

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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeDi 2 Jun 2009 - 12:52

Großartig!!! Ich danke dir vielmals und muss sagen, dass es mir Spaß gemacht hat sie zu lesen.
Zumal man Wexia und Allionara ja nun auch kennt, dann ist es noch mal toller Very Happy
Ich finde, du könntest ruhig eine Fortsetzung schreiben Wink
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Katlyn

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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitimeMi 23 Sep 2009 - 20:32

Fortsetzung wird hier keine mehr kommen. Diese Geschichte ist in sich soweit abgeschlossen.

Aber eine Neue ist bereits in Bearbeitung ... Smile
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BeitragThema: Re: Kamy - Der Anfang   Kamy - Der Anfang Icon_minitime

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